Karanos: Mythologie?
1. König von Makedonien
Sohn des Aristodamidas
Karanos (altgriechisch Κάρανος Káranos) ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des
Aristodamidas >>. Erzählt wird von einem Bruder des Karanos mit dem Namen
Pheidon >>. Die Erzählung lautet so, dass Karanos der erste König von
Makedonien >> war. Demnach war Karanos der Begründer der Dynastie der Argeaden. Die Herrschaft des Karanos wird auf das frühe 8. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung datiert. Heute diskutieren Historiker strittig über Karanos, was die Historizität betrifft.
Argeaden
Beschrieben werden die Argeaden (altgriechisch Ἀργεάδαι Argeádai) als antikes Herrschergeschlecht. Es heißt, dass die Argeaden bis 310 vor unserer Zeitrechnung die Könige von Makedonien gestellt haben. Das berühmteste Mitglied der Argeaden heißt Alexander der Große (altgriechisch Ἀλέξανδρος ὁ Μέγας Aléxandros ho Mégas). Alexander der Große wird auch Alexander III. von Makedonien bezeichnet. Datiert wird Alexander der Große auf * 20. Juli 356 v. Chr. in
Pella >>; † 10. Juni 323 v. Chr. in
Babylon >>. Es wird erzählt, dass Alexander der Große einst den Knoten des
Gordios >> durchschlug.
Erzählung
Pheidon wurde nach Aristodamidas König von
Argos >>. Seinen Bruder Karanos verjagte Pheidon. Karanos benötigte nun Rat und begab sich zum
Orakel von Delphi >>. Das Orakel empfahl dem Karanos, sich von Ziegen führen zu lassen. Auf diese Weise würde Karanos sein Königreich finden. Zunächst wanderte Karanos nach Makedonien und dort folgte er einer Ziegenherde. Diese Ziegenherde war auf der Flucht vor einem Sturm. Karanos gelangte nach Edessa in Emathia. Heute ist Edessa eine Stadt und Gemeinde (Dimos Δήμος) im Regionalbezirk Pella der Region Zentralmakedonien. Karanos machte diese Stadt zu seiner Hauptstadt und gab ihr den Namen Aigai. Das Wort Aigai steht im Zusammenhang mit Ziegen und Sturm (von altgriechisch αἲξ aíx = deutsch -> ‚Ziege‘, oder αἰγίς
aigís >> = deutsch -> ‚Sturmwolke‘).
Es heißt, dass Karanos als König von Makedonien Kriege gegen seine Nachbarn führte. Überdies soll Karanos alle Völker Makedoniens zu einem Reich vereint haben. Es wird abschließend von einem Sohn des Karanos mit dem Namen
Koinos >> berichtet. Dieser Koinos folgte Karanos auf den Thron.
Quellen
Pausanias, Reisen in Griechenland >> 9,40,8–9 berichtet ausführlich über die Gestalt Karanos.
Junianus Justinus 7,1
R. Malcolm Errington: A History of Macedonia (= Hellenistic Culture and Society. Bd. 5). University of California Press, Berkeley CA 1990, ISBN 0-520-06319-8, S. 251
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