Hippokoon (griechische Mythologie)
Sohn des Oibalos
Wurde von Herakles getötet
Hippokoon (altgriechisch Ἱπποκόων Hippokóōn = deutsch -> "der Pferdekenner") ist in der griechischen Mythologie der älteste Sohn des
Oibalos >> (König von
Sparta >>). Die Mutter des Hippokoon heißt
Bateia >>.
Tyndareos >> (siehe auch
Leda >>) war ein bedeutsamer Halbbruder des Hippokoon. Die Gemahlin des Oibalos wird mit dem Namen
Gorgophone >> (Tochter des
Perseus >> und der
Andromeda >>) überliefert.
Tyndareos
Nach dem Tod des Oibalos bestieg zunächst Tyndareos den Thron von Sparta. Tyndareos war der eheliche Sohn des Oibalos und der Gorgophone. Dieser Tatsache folgend, betrachtete sich Tyndareos als rechtmäßiger Thronerbe. Als ältester Sohn des Oibalos, sah Hippokoon dies anders. Hippokoon vertrieb seinen Halbbruder Tyndareos aus Sparta und übernahm den Thron. Nun war Hippokoon König von Sparta.
Großfamilie
20 Söhne soll Hippokoon gezeugt haben (möglicherweise mit unterschiedlichen Frauen). Diese 20 Söhne des Hippokoon werden Hippokoontiden bezeichnet. Nicht alle Namen der 20 Söhne des Hippokoon lassen sich den Quellen entnehmen. Einige Namen gibt es durchaus:
Dorykleus >>, Skaios, Enarophoros, Euteiches, Bukolos, Lykaithos, Tebros, Hippothoos, Eurytos, Hippokorystes, Alkinoos, Alkon, Dorkeus, Enaraiphoros,
Tebros >>, Alkimos, Eumedes und Enarsphoros.
Herakles
Berichtet wird von
Oionos >> - und zwar als enger Freund des
Herakles >>. Einmal gelangten Oionos und Herakles nach Sparta und standen vor dem Palast des Hippokoon. Ein riesiger Hund stürzte sich ihnen entgegen. Oionos warf einen Stein auf diesen Hund und tötete ihn auf diese Weise. Die Söhne des Hippokoon töteten daraufhin Oionos. Darüber war Herakles sehr wütend und forderte die Söhne des Hippokoon zum Kampf. Dabei wurde Herakles verwundet - und noch schlimmer: Sein Halbbruder
Iphikles >> wurde bei dieser Begebenheit von den Söhnen des Hippokoon getötet.
Reinigung
Im Wahn hatte Herakles Iphitos (König von Elis) getötet. Herakles bat zunächst Hippokoon, ihn für diese Tat zu reinigen. Jedoch weigerte sich Hippokoon, Herakles zu reinigen. Danach ging Herakles mit der gleichen Bitte zu
Neleus >>, der sich ebenfalls weigerte.
Tod
Herakles war nun mächtig zornig auf Hippokoon. Die Weigerung, ihn zu reinigen, der Tod seines Halbbruders Iphikles und von seinem Freund Oionos hatten den Bogen überspannt. Herakles zog in den Krieg gegen Sparta und tötete Hippokoon. Herakles Übergab nach dem Tod des Hippokoon Sparta an Tyndareos, der in der Folge wieder König wurde. Die Söhne des Hippokoon hat Herakles auch getötet. Datiert werden diese Ereignisse auf das 13. Jahrhundert vor unserer
Zeit >> (fiktive Chronologie).
Quellen
Bibliotheke des Apollodor >> 2,143; 2,145; 3,123–125
Pausanias >>, Reisen in Griechenland 2,18,7; 3,1,4; 3,10,6; 3,14,6; 3,15,1–5; 3,21,2; 8,53,9
Plutarch, Theseus
Strabon, Geographica 461
Clemens von Alexandria, Mahnrede an die Griechen 2
Diodor, Bibliotheca historica 4,33,5–6
Herodot, Historien >> 5,60
Literatur
Theodor Heinze: Hippokoon. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 5, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01475-4, Sp. 586
Johannes Zwicker: Hippokoon. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VIII,2, Stuttgart 1913, Sp. 1774–1776
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