Thoas (griechische Mythologie)
Sohn der Ariadne und des Dionysos
König der Insel Lemnos
Thoas (altgriechisch Θόας Thóas = deutsch -> "der Schnelle") ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des
Dionysos >> und der legendären
Ariadne >>.
Es gibt mehrere Gestalten mit dem Namen Thoas, beispielsweise heißt ein Sohn der
Gorge >> und des
Andraimon >> ebenfalls Thoas.
Geschwister
Es wird von drei Brüdern des Thoas erzählt, Staphylos, Peparethos und der sagenhafte König von
Chios >> mit dem Namen
Oinopion >>.
Erzählung
Die Sage des Thoas wird nicht einheitlich erzählt. Klar ist, dass Thoas ein General des
Rhadamanthys >> war. Thoas diente dem Rhadamanthys treu und erhielt für seine Verdienste dafür die Insel Lemnos, wo er König wurde. Limnos (neugriechisch Λήμνος, in der Antike altgriechisch Λῆμνος Lemnos) ist eine griechische Insel in der Nord-Ägäis. Thoas soll die Stadt Lemnos gegründet haben. Die erste Gemahlin des Thoas heißt Myrina. Die Stadt Lemnos wurde demnach auch Myrina bezeichnet. Thoas erhob sich als König über die Inselbewohner.
Myrina und Thoas werden als Eltern der
Hypsipyle >> überliefert. Es wird berichtet, dass die Frauen der Insel Lemnos einst alle Männer töteten. Wie erging es Thoas? Da gibt es unterschiedliche Versionen vom Mythos. Es überwiegen die Fassungen, dass Thoas von seiner Tochter Hypsipyle gerettet wurde und überlebte. Diesen Versionen zufolge, versteckte Hypsipyle ihren Vater Thoas und legte ihn später in eine Kiste. Diese Kiste warf Hypsipyle ins
Meer >> und Fischer der Insel Oinoe fischten Thoas aus dem Meer und brachten ihn an Land. Heute heißt die Insel Oinoe Sikinos und gehört zur Insel-Gruppe der
Kykladen >>.
Berichtet wird, dass Thoas die
Nymphe >> Oinoe ehelichte und mit ihr einen Sohn mit dem Namen Sikinos zeugte. Möglicherweise gelangte Thoas danach auf die Insel Chios, wo er nach Oinopion König wurde. Eine heilige Robe und zwei Silberbecher des Thoas werden als besonders wertvolle Gegenstände überliefert. Diese Gegenstände soll Thoas von seinem Vater Dionysos erhalten haben. Die beiden Silberbecher und die Robe soll Thoas seiner Tochter Hypsipyle hinterlassen haben.
Quellen
Bibliotheke des Apollodor >> 1,114–115; 3,65; 4,9
Apollonios von
Rhodos >>, Argonautika 1,609; 1,708–717; 1,774; 4,421
Diodor, Bibliotheca historica 5,79,2
Herodot, Historien >> 6,138
Homer >>, Ilias 14,222
Hyginus Mythographus, Fabulae 15; 74; 254
Quintus von Smyrna, Posthomerica 4,365
Ovid >>, Heroides 103; 129; 151; Metamorphosen 13,399
Publius Papinius Statius, Thebais 5,39; 5,265; 5;486
Literatur
Otto Immisch: Thoas. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 5, Leipzig 1924, Sp. 803–808
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