Aleos
Griechische Mythologie
Heros von Tegea in Arkadien
Aleos (altgriechisch Ἀλεός Aleós) wird in der griechischen Mythologie die Gründung von Tegea zugeschrieben. Als Gründer einer Stadt ist Aleos ein
Heros.
Es heißt, dass Tegea (altgriechisch Τεγέα, im Mittelalter Nikli) eine der ältesten und mächtigsten Städte in Arkadien des antiken Griechenlands war. Heute ist Tegea ein Gemeindebezirk der Gemeinde Tripoli mit etwa 3500 Einwohnern. Bis 2010 war Tegea eine eigenständige Gemeinde mit dem Hauptort Stadio. Manchmal wird Aleos als König von ganz Arkadien überliefert. Weiterhin wird erzählt, dass Aleos das tegeanische Heiligtum der
Athena >> Alea gestiftet hat. Die Sage des Aleos spielt auf der griechischen Halbinsel
Peloponnes >>.
Erzählung
Meist wird
Apheidas >> als Vater des Aleos genannt. Apheidas wird als arkadischer Heros und Sohn des
Arkas >> überliefert. Da gibt es eine Tochter des
Amyklas >> mit dem Namen Laodameia. Einige Quellen nennen diese Laodameia, was die Mutter des Aleos betrifft. Insgesamt berichten die Quellen jedoch nicht übereinstimmend, betreffend der Eltern des Aleos. Die Gemahlin des Aleos wird mit dem Namen
Kleobule >> überliefert.
Nachkommen
Berichtet wird von mehreren Nachkommen des Aleos:
Alkidike >>, weiterhin
Kepheus >> (es gibt einen berühmten äthiopischen König mit dem Namen
Kepheus >>), Argonaut
Amphidamas >>, König von Nemea
Lykurg >> und abschließend
Auge >>.
Orakel
Aleos machte seine Tochter Auge zur Priesterin der Athene. Daher musste Auge ein Keuschheitsgelübde ablegen. Es ging nämlich darum, dass Aleos zuvor beim
Orakel von Delphi >> war. Die Prophezeiung lautete, dass ein Sohn der Auge ihre eigenen Onkel (die Brüder der Auge) töten würde. Daher war Aleos gezwungen, aus seiner Tochter Auge eine jungfräuliche Priesterin der Athene zu machen.
Einst war
Herakles >> Gast am Hofe des Aleos. Alles war auch freundlich und Aleos und Herakles tranken viel
Wein >>. Plötzlich war Herakles im Vollrausch und Auge lief ihm über den Weg. Herakles konnte sich nicht mehr beherrschen und vergewaltigte Auge. Danach wurde Auge schwanger - und sie wollte ihre Schwangerschaft unbedingt verheimlichen. Sie gebar ihren Sohn
Telephos >> heimlich und versteckte ihn im Tempel der Athene. Dies missfiel der Athene ganz gewaltig. In ihrer Wut überzog Athene das gesamte Herrschaftsgebiet des Aleos mit einer Seuche. Nun wurde natürlich fieberhaft nach der Ursache für diese Seuche gesucht. Als Aleos den Grund für die Seuche entdeckte, übergab er seine Tochter an den Nachbarkönig
Nauplios >>. Heute ist unklar, ob Aleos die Weissagung richtig gedeutet hat. Wahrscheinlich wurden die Brüder der Auge überhaupt nicht von Telephos getötet.
Quellen
Pausanias >> 8,45,1; 8,4,8
Apollonios von
Rhodos >> 1,161–171
Literatur
Eduard Thraemer: Aleos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 1365
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