Byzas / Byzantas
Griechische Mythologie
Gründer von Byzantion (kurz: Byzanz)
Byzas / Byzantas (altgriechisch Βύζας Býzas, Βύζαντας Býzantas) aus
Megara >> ist in der griechischen Mythologie der Gründer und Namensgeber der Stadt Byzantion, dem heutigen Istanbul in der Türkei. Da Byzas als Gründer und Namensgeber überliefert wird, ist er als
Heros zu betrachten.
Byzantion (Byzanz), Konstantinopel und Istanbul
Erzählt wird, dass Byzantion (altgriechisch Βυζάντιον, latinisiert Byzantium, modern Byzanz, türkisch Bizans) um 660 vor unserer Zeitrechnung am südwestlichen Ausgang des Bosporus gegründet wurde. Es heißt, dass Kaiser Konstantin I von 326 - 330 Byzantion zur neuen Hauptstadt vom Römischen Reich ausgebaut hat. In diesem Zusammenhang wurde die Stadt Byzantion in Konstantinopel umbenannt. Konstantinopel war von 1453 bis 1923 die Hauptstadt vom Osmanischen Reich. Heute heißt diese Stadt Istanbul. Datiert wird die Umbenennung in Istanbul auf 1930. Istanbul (türkisch İstanbul [isˈtanbuɫ], von griechisch εἰς τὴν πόλιν eis tḕn pólin, "in die Stadt") ist die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei und deren Zentrum für Kultur, Handel, Finanzen und Medien. Mit rund 15,5 Millionen Einwohnern nahm die Metropolregion 2019 den 15. Platz unter den größten Metropolregionen der Welt ein.
Erzählung
Berichtet wird von einem König vom
dorischen >> Megara mit dem Namen Nisos. Dieser Nisos wird als Vater des Byzas überliefert. Byzas wird als Heerführer beschrieben und in dieser Eigenschaft plante er einst eine Erkundungs- und Kolonisierungsreise. Berichtet wird nun, dass Byzas das
Orakel von Delphi >> aufsuchte - und zwar wollte er den besten Ort für eine neue Kolonie in Erfahrung bringen. Leider sind die Weissagungen immer rätselhaft, es hieß nämlich: "Byzas solle eine Siedlung gegenüber dem Land der Blinden gründen, ein ihm unbekanntes Land."
Nun brach Byzas mit einer Gruppe von Kolonisten aus seiner Heimatstadt Megara auf. Im Norden des Marmarameeres (Binnenmeer vom Mittelmeer) fand er gegenüber der Stadt Chalkedon (Hafenstadt auf der kleinasiatischen Seite des Bosporus) eine einmalig günstige Stelle für eine Stadtgründung in Form einer hornartigen Landzunge mit einem dahinter liegenden Naturhafen, die bisher niemand als solche erkannt hatte. Da waren alle vorher blind? Die Gründer von Chalkedon hatten diese optimale Stelle auch nicht entdeckt. Byzas nahm dies zum Anlass, das Umland der nächstwohnenden Chalkedonier als jenes "Land der Blinden" des Orakels zu erkennen. So wählte er die südlich des als natürlicher Hafen dienenden Goldenen Horns (das Goldene Horn ist ein ca. 7 km langer Meeresarm am Bosporus in Istanbul) liegende Landzunge, die deutlich mehr militärische und ökonomische Vorteile als die asiatische Seite bietet, zur Gründung für die nach ihm benannte Stadt Byzantion.
Literatur
Heinrich Wilhelm Stoll: Byzas. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 841
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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