Thrien (griechische Mythologie)
Weissagung mit kleinen Kieselsteinen
Die Thrien (altgriechisch Θριαί Thriai, lateinisch Thriae) sind in der griechischen Mythologie drei
Berg-Nymphen >> mit Flügeln. Überdies werden die Thrien als keusch überliefert.
Als Heimat vom Trio der Thrien wird der Berg Parnass genannt. Der Parnass (neugriechisch Παρνασσός Parnassós, lateinisch Parnasos, Parnasus, Parnassos, Parnassus) befindet sich in Zentralgriechenland und wird als 2455 Meter hoher Gebirgsstock beschrieben. Es heißt, dass sich in der Antike Delphi (siehe
Orakel von Delphi >>) am südwestlichen Fuß des Massivs befand.
Erzählung
Den Thrien wird nachgesagt, dass sie die Kunst der Prophetie mit kleinen Kieselsteinen (altgriechisch θριαί thriai) erfunden haben. Diese Kieselsteine wurden in eine Urne geworfen. Wer die Wahrheit von den Thrien erfahren wollte, musste sie mit süßem Honig füttern. Wer die Thrien befragte, ohne ihnen vorher süßen Honig gegeben zu haben, erhielt falsche Weissagungen von ihnen. Erzählt wird weiterhin, dass die Thrien ihre Kunst an
Apollo >> weitergaben - und zwar als sie seine Ammen waren.
Jetzt kommen die Homerischen Hymnen ins Spiel. Da heißt es nämlich im ersten Homerischen Hymnos an
Hermes >>, dass Apollo diese Form der Weissagekunst an seinen Halbbruder Hermes weitergab. Überliefert wird ein Tanz bzw. Gesang mit dem Namen Thriambos, der im Zusammenhang mit dem
Dionysos >>-Kult steht. Etymologisch wird Thriambos von den Thrien abgeleitet. Die Kunst des Orakels mit Steinen soll unter anderem im Apollon-Heiligtum in Delphi praktiziert worden sein.
Quelle
Homerischer Hymnos 4 an Hermes
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