Paion (griechische Mythologie)
Sohn des Endymion
Eponymer Heros der Landschaft Paionien
Paion (altgriechisch Παιών Paiṓn, lateinisch Paeon) ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des
Endymion >>.
Paion ist der Namensgeber der antiken Landschaft Paionien. Es heißt, dass Paionien oder Paionia in der Antike eine Landschaft auf der Balkanhalbinsel war. Die Landschaft Paionien grenzte nördlich an das Königreich
Makedonien >>. Westlich und nördlich lag
Illyrien >> und im Osten befand sich Thrakien. Hauptort war anfangs Bylazora, später wurde dies Stobi. Beide Städte lagen am Fluss Axios. Das Gebiet des antiken Paionien teilen sich die heutigen Länder Nordmazedonien, Griechenland und Bulgarien. Der Fluss Axios wird auch Vardar bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen Fluss in Südosteuropa von etwa 388 km Länge. Der Großteil von 301 der 388 km verläuft auf dem Gebiet von Nordmazedonien, die verbleibenden 87 km verlaufen auf dem Gebiet der Region Zentralmakedonien in Griechenland.
Frust
Wie erwähnt, wird Paion als Sohn des Endymion überliefert. Endymion ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zunächst wird Endymion als zweiter König von Elis geschildert. Dabei ist Elis eine antike Landschaft im Nordwesten der
Peloponnes >>. Noch interessanter bzw. berühmter, ist Endymion als Geliebter der
Selene >>. Wie kam es zum Frust des Paion?
Wettrennen
Es ging um die Frage, wer nach Endymion König von Elis werden soll. Es werden 3 Söhne und 1 Tochter des Endymion überliefert. Die Tochter trägt den Namen
Eurykyda >> und war vom königlichen Erbe ohnehin ausgeschlossen. Paion hat somit zwei Brüder, namentlich
Aitolos >> und überdies
Epeios >> (es gibt in der griechischen Mythologie einen weiteren
Epeios, Erbauer vom trojanischen Pferd >>). Ein Wettrennen zwischen Epeios, Aitolos und Paion wurde ausgetragen. Der Sieger sollte Nachfolger von Endymion werden und das königliche Erbe antreten. Epeios gewann dieses Rennen und wurde vierter König in Elis.
Paion war daraufhin sehr unglücklich und wanderte aus. Er wollte möglichst weit weg von seiner Heimat Elis. Jenseits vom Fluss Axios ließ sich Paion nieder. Diese Landschaft wurde nach Paion Paionien benannt.
Quelle und Literatur
Pausanias >>, Beschreibung Griechenlands 5,1,4–5
Theodor Eisele: Paion. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 1251
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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