Halbinsel Peloponnes
Griechische Mythologie
AllgemeinesDie Peloponnes (neugriechisch Πελοπόννησος Pelopónnisos) ist eine Halbinsel im Süden vom griechischen Festland. Die Halbinsel Peloponnes wird auch die Insel des
Pelops >> bezeichnet (mythologisch ist Pelops der Namensgeber der griechischen Halbinsel Peloponnes). Das griechische Wort für Insel lautet νήσος, ausgesprochen "näsos." Die Peloponnes beherbergt ca. 1 Million Einwohner. Im Norden der Peloponnes befindet sich die größte Stadt dieser Halbinsel mit dem Namen Patras (mehr als 214.000 Einwohner). Mythologisch bedeutsamer sind die Städte
Korinth >> im Osten, Olympia im Westen,
Sparta >> im Süden (
Lelex >> wird als erster König von Sparta überliefert) und
Argos >> im Nordosten der Peloponnes.
Mythologie
In der griechischen Mythologie spielen unendlich viele Legenden auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. Mythologisch lässt sich die Peloponnes somit nicht vollständig an dieser Stelle abhandeln (es würde sich um einen kompletten Roman handeln). Daher möchte ich die Peloponnes am Beispiel Phoroneus (altgriechisch Φορωνεύς Phorōneús) mythologisch betrachten. Es heißt, dass nach
Inachos >> Phoroneus der Herrscher über die komplette Peloponnes wurde. Die Quellen berichten nicht einheitlich über Phoroneus. Manche Quellen berichten, dass Phoroneus als Sohn des Inachos ein Gott war, andere Quellen sehen in Phoroneus einen Menschen. In der Sagenversion Mensch, hat Phoroneus das Feuer von
Prometheus >> erhalten, nachdem dieser es vom
Olymp >> gestohlen hatte.
In der Version Phoroneus als Gott, wird ihm eine sehr berühmte Schwester mit dem Namen
Io >> zugeordnet - und weiterhin auch
Mykene >>. Die Mutter von Phoroneus, Io und Mykene heißt
Melia >>. Einheitlich wird erzählt, dass die Nymphe
Teledike >> die Gemahlin des Phoroneus war. Phoroneus und Teledike werden als Eltern der mythologisch bedeutsamen Figuren
Niobe >> und überdies
Apis >> überliefert. Es wird berichtet, dass Phoroneus das Königreich Phoronea gegründet hat. Darüberhinaus soll Phoroneus auch Phoronikosstadt gegründet haben. Phoronikosstadt wird als erste Handelskolonie der Peloponnes überliefert. Dort siedelten sich Menschen an, die zuvor im Land verstreut wohnten. Der Name Phoronikosstadt wurde später in Argos geändert. Heute ist Argos eine Stadt im Nordosten der Peloponnes mit ca. 22.000 Einwohnern. Man sagt, dass die Stadt Argos vor ca. 5.000 Jahren gegründet wurde.
Es wird überdies berichtet, dass Phoroneus einen Sohn mit dem Namen
Kar >> gezeugt hat. Die Sage erzählt, dass Kar der erste König von Megara wurde. Megara ist eine Hafenstadt im
Saronischen Golf >> und wird als eine der ältesten Städte Griechenlands überliefert. Die Stadt Megara befindet sich in der Region
Attika >>, rund 30 Kilometer westlich entfernt von der griechischen Hauptstadt
Athen >>.
Komplettes Buch über die Peloponnes Mythologie
In diesem Beitrag über die Mythologie der griechischen Halbinsel Peloponnes, habe ich in erster Linie den Aspekt bzw. die Figur Phoroneus betrachtet. Es ließe sich - wie bereits erwähnt - ein ganzes Buch über die Peloponnes schreiben unter mythologischen Gesichtspunkten. Die
Hydra >> beispielsweise soll sich in der Argolis herumgetrieben haben. Die Argolis ist eine Landschaft auf der griechischen Halbinsel Peloponnes.
Herakles >> hatte die Aufgabe, diese Bestie zu töten. Herakles soll auch dem
Nemeischen Löwen >> auf der griechischen Halbinsel Peloponnes das Fell abgezogen haben.
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Quellen zur Gestalt Phoroneus
Was die Gestalt Phoroneus betrifft, Beispiele für Quellen der Antike:
Bibliotheke des Apollodor >> 1,57; 2,1
Pausanias >>, Reisen in Griechenland 1,39,5–6; 2,15,5; 2,20,3; 2,21,1; 2,34,4–5
Literatur über die Gestalt Phoroneus
Albert Bernabé (Hrsg.): Poetarum epicorum Graecorum testimonia et fragmenta. Bd. 1. Teubner, Leipzig 1987, ISBN 3-322-00352-3, S. 118–121
Lutz Käppel: Phoroneus. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 9, Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01479-7, Sp. 953
Paul Weizsäcker: Phoroneus. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 2435–2440
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)