Rhoio (griechische Mythologie)
Nymphe vom Granatapfelbaum
Rhoio (altgriechisch Ῥοιώ Rhoiṓ = deutsch -> die
Nymphe >> des Granatapfelbaumes) ist in der griechischen Mythologie eine Tochter des Traubengottes
Staphylos >>.
Staphylos gilt als Sohn des
Dionysos >>. Die Mutter der Rhoio wird mit dem Namen
Chrysothemis >> überliefert. Es gibt in der griechischen Mythologie eine weitere bedeutsame Gestalt mit dem Namen
Rhoio >>.
Geschwister
Zwei Schwestern der Rhoio werden genannt, Hemithea und Parthenos. Die Geschichte berichtet, dass Hemithea zunächst Molpadia hieß und sterblich war. Später wurde sie zur Gottheit erhoben und bekam den Namen Hemithea. Hemithea gilt in der griechischen Mythologie als Heilgottheit. Der berühmteste Heilgott der Welt ist
Asklepios >>.
Erzählung
In Bubastis kehrte einst der Argeier Lyrkos (Sohn des
Phoroneus >>) bei Staphylos ein. Bubastis (altägyptisch Baset; auch Per-Bastet) wird als eine altägyptische Stadt überliefert, die sich sich im südlichen Teil des östlichen unterägyptischen Nildeltas befunden haben soll. Staphylos machte seinen Gast Lyrkos betrunken, weil er ihn mit einer seiner Töchter zusammenbringen wollte. Es ging darum, dass Staphylos Nachwuchs von Lyrkos wollte. Sowohl Rhoio als auch Hemithea verliebten sich in Lyrkos und Rhoio war auf ihre Schwester eifersüchtig, als diese auf Bestimmung ihres Vaters mit Lyrkos die Nacht verbringen durfte.
Die Legende berichtet, dass Rhoio von
Apollo >> geschwängert wurde. Staphylos war über die Schwangerschaft seiner Tochter Rhoio sehr erzürnt, wusste jedoch nicht, dass der Zeuger kein Sterblicher war. Im Zorn schloss Staphylos seine schwangere Tochter Rhoio in eine Kiste ein und warf sie ins
Meer >>. Rhoio soll nun an den Strand der
Insel Delos >> getrieben worden sein. Dort brachte sie ihren Sohn mit dem Namen
Anios >> zur Welt. Rhoio legte Anios auf den Altar des Apollo, mit der Bitte, er möge sich seiner annehmen.
Apollo entsprach der Bitte von Rhoio und verlieh dem Anios prophetische Kräfte. Später wurde Anios Priesterkönig auf Delos - zumindest berichtet es die Legende so.
Quellen und Literatur
Parthenios, Erotica pathemata 1
Diodor 5,62,1
Tzetzes, Scholien zu Lykophron 580; 750
Otto Höfer: Rhoio. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 4, Leipzig 1915, Sp. 122–124
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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