Skythes
Griechische Mythologie
Eponymer Heros vom Volk der Skythen
Skythes (altgriechisch Σκύθης Skýthēs) ist in der griechischen Mythologie der eponyme
Heros vom Volk der
Skythen.
Als Skythen werden einige der Reiternomadenvölker bezeichnet, die ab etwa dem 8./7. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung die eurasischen Steppen nördlich des Schwarzen
Meeres >> im heutigen Südrussland und der Ukraine von der unteren Wolga und dem Kuban bis zum Dnister besiedelt haben. Berichtet wird von einem Ahnherrn der Skythen mit dem Namen
Targitaos >>.
Erzählung
Die Bestie
Echidna >> wird als Mutter des Skythes genannt und
Herakles >> als Vater. Die Rede ist von zwei Brüdern des Skythes,
Agathyrsos >> und Gelonos. Die 10. Aufgabe des Herakles lautete, die Rinder des
Geryones >> zu stehlen. Im Rahmen dieser Aufgabe erschlug Herakles sowohl den Geryones als auch das Ungeheuer
Orthos >>. Erzählt wird, dass Herodot von Halikarnass(os) (altgriechisch Ἡρόδοτος Hēródotos) ein antiker griechischer Geschichtsschreiber, Geograph und Völkerkundler war. Gemäß Herodot ist Herakles nach Erledigung seiner 10. Aufgabe in ein waldiges Gebiet nördlich des Schwarzen Meeres gelangt. Herakles schlief dort und Echidna stahl ihm seine Pferde. Herakles wollte seine Pferde natürlich zurück haben und er verhandelte mit Echidna. Diese stellte eine Bedingung, nämlich Herakles müsse mit ihr Kinder zeugen. Herakles willigte ein und auf diese Weise wurde er mit Echidna der Vater von Agathyrsos, Gelonos und Skythes.
Herakles erhielt nun seine Pferde zurück und gab der Echidna eine Anweisung: Wenn ihre gemeinsamen Söhne erwachsen sind, müssen sie seinen Bogen spannen und seinen Gürtel anlegen. Wer diese Tat vollbringt, soll im Land der Echidna wohnen dürfen. Jene, die diese Tat nicht vollbrächten, sollte Echidna wegschicken. Als der Zeitpunkt für die Prüfung kam, schaffte es nur Skythes, diesen Bogen zu spannen und den Gürtel anzulegen. Agathyrsos und Gelonos mussten das Land der Echidna verlassen, wurden jedoch auch namensgebende Helden. Agathyrsos beispielsweise wird als Namensgeber der Agathyrsoi überliefert. Das Volk der Agathyrsoi war demnach im heutigen Banat und in Siebenbürgen (Rumänien) beheimatet. Das Banat ist eine historische Region in Südosteuropa, die heute in den Staaten Rumänien, Serbien und Ungarn liegt.
Skythes wurde König von Hylaia und der eponyme Heros vom Volk der Skythen. Hylaia (altgriechisch Ὑλαία "Waldland") soll ein baumbestandener Landstrich nördlich des Schwarzen Meeres im Gebiet der Skythen gewesen sein.
Quellen
Diodor, Bibliothéke historiké 2,43,3
Herodot, Historien >> 4,8–10
Literatur
Otto Höfer: Skythes. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 4, Leipzig 1915, Sp. 1078
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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