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Herakles / Herkules
Griechische Mythologie Heros (erst sterblicher Halbgott, später olympischer Gott)
Herakles (altgriechisch Ἡρακλῆς Hēraklḗs, lateinisch Hercules, deutsch Herkules) ist der berühmteste Held (Heros) der griechischen Mythologie.
Herakles ist ein Sohn des Zeus >> und der sterblichen Alkmene >>. Zu seiner irdischen Lebzeit auf der Erde >> war Herakles ein Halbgott. Aufgezogen wurde Herakles von Amphitryon >>.
Vorab: In der deutschen Sprache über die griechische Mythologie zu schreiben, ist manchmal etwas schwierig. Es heißt beispielsweise Herakles, in der deutschen Sprache jedoch Herkules und englisch Hercules. Herkules / Hercules ist die lateinische Variante von altgriechisch Herakles. Herakles bedeutet: "Zum Ruhm der Hera" (der größten Feindin des irdischen Herakles). Man sagt, dass Alkmene Hera >> mit dieser Namensgebung besänftigen wollte. Jedoch wurde Hera durch den Namen Herakles noch wütender auf diesen Superheros, wodurch sie natürlich wiederum großen Ruhm >> erlangte.
Alter
Herakles müsste mehrere Tausend Jahre alt geworden sein, weil er in nahezu allen Epochen der griechischen Mythologie auftaucht. Methusalem aus der Bibel wurde 969 Jahre alt. Wer weiß, vielleicht konnte Herakles als Halbgott mehrere Tausend Jahre alt werden....Achso: Herakles hatte unzähligste Geliebte (beispielsweise Pyrene >>). Derart viele Geliebte kann man in knapp 100 Jahren Lebenszeit nicht gehabt haben.
Andere Variante: Es kann natürlich auch sein, dass es viele lokale Helden gab - und zwar über einen sehr langen Zeitraum. Möglicherweise wurde aus diesen vielen Gestalten der Super Heros Herakles. Dieses Erklärungsmodell macht eher Sinn, fällt mir gerade auf. Die Mutter des Herakles - Alkmene - soll nämlich nach dessen irdischen Tod noch gelebt haben. Diese sterbliche Alkmene müsste demnach auch mehrere Tausend Jahre alt geworden sein.
Noch mehr Spekulation
Es gibt noch mehr Spekulationen, weshalb sich die Gestalt Herakles derart lang durch die griechische Mythologie zieht. In anderen Mythologien ist auch immer von Göttern die Rede. Vielleicht handelt es sich um Anpassungen und die Gestalt Herakles könnte in anderen Mythologien unter anderen Namen laufen. Es ginge dann um chronologische Abläufe, die mit unterschiedlichen Namen (unterschiedlicher Epochen) erklärt werden (obwohl dieselben Dinge oder Gestalten gemeint sind). Kleines Fazit: Zusammenfassend ist kein einziges Erklärungsmodell vollständig befriedigend. Es ist eindeutig so, dass es im Zusammenhang mit der Gestalt Herakles chronologische Schwierigkeiten gibt.
Ende der Laufbahn auf der Erde
Als irdischer Heros (Halbgott) kam Herakles auf dem Scheiterhaufen ums Leben. Nach seinem Tod auf Erden, wurde Herakles zum Vollgott in den Olymp >> erhoben. Das irdische Ende des Herakles auf dem Scheiterhaufen, siehe Beschreibung Deianeira >>.
Zwölf Aufgaben
Der Held Herakles musste zu Lebzeiten als (sterblicher) Halbgott, innerhalb von zwölf Jahren zwölf Aufgaben erledigen, Beispiele: Die 11. Aufgabe des Herakles war es, die goldenen Äpfel der Hesperiden >> zu pflücken. Die 8. Aufgabe lautete, Zähmung der Rosse des Diomedes >> und die zweite Aufgabe des Herakles war es, die Hydra >> zu töten. König Eurystheus >> erteilte dem Herakles übrigens diese 12 Aufgaben. Die erste Aufgabe war sofort ein Hammer: Herakles musste dem König Eurystheus das Fell vom Nemeischen Löwen >> bringen. "Herkules-Aufgabe" ist heute eine bekannte Redewendung. Man kennt auch "Rehakles" - und dabei geht es um Otto Rehagel, der Griechenland in einer Fußball-EM (2004) zur Meisterschaft führte.
Welches Ziel hatte Eurystheus?
Im Rahmen der von König Eurystheus an Herakles gestellten Aufgaben ging es durchaus darum, dass der Heros ums Leben kommt. Dies ist jedoch nicht geschehen. Das Orthos Ungeheuer >> erschlug Herakles im Rahmen seiner 10. Aufgabe (danach soll Herakles in das Land der Kelten gewandert sein, wo er Galates / Keltos >> zeugte). Herakles hat viele Ungeheuer getötet, den erymanthischen Eber >> hat Herakles lediglich gefangen (Aufgabe Nummer 4). Im Rahmen seiner 12 Aufgaben, musste Herakles auch die Bestie Kerberos >> in die Oberwelt zerren (nicht töten, siehe auch Herakles Charops >>). Man kann auch die Aufgabe Nummer 6 noch ergänzen: Vertreibung der stymphalischen Vögel >>. Ich hätte im Rahmen der Aufgaben des Herakles fast den spannenden Mythos über König Augias >> vergessen.
Hera und der Wahnsinn
Zuvor hatte Hera den Held Herakles in den Wahnsinn getrieben. Im Wahn tötete Herakles seine zwölf Kinder. Die zwölf Aufgaben in zwölf Jahren waren die Buße für diese schändliche Tat, die Herakles im Wahn begangen hatte. Das Verhältnis zwischen Hera und Herakles wird als ausgesprochen gespannt überliefert.
Iolaos und Iphikles
Als Herakles mit der Erledigung seiner 12 Aufgaben beschäftigt war, erlebte er parallel dazu viele weitere Abenteuer. Dabei wird Iolaos >> als Wegbegleiter des Herakles überliefert. Interessant ist auch Iphikles >>. Iphikles wird als Halbbruder des Herakles überliefert.
Giganten
Interessant bei all diesen Abenteuern ist ein ganz spezielles Abenteuer. Herakles half den olympischen Göttern im Krieg >> gegen die Giganten (siehe Agrios >>). Die olympischen Götter konnten die Giganten nicht selber töten. Nur Sterbliche waren in der Lage, die Giganten zu töten. Zu dieser Zeit, war Herakles als Halbgott ein Sterblicher. Herakles und der Kampf gegen die Giganten, erzählt von Michael Köhlmeier:
Prometheus / Aithon
Noch ein Abenteuer des Herakles ist interessant. Zeus bestrafte Prometheus >> und ließ ihn an das Kaukasus-Gebirge nageln. Dort kam jeden Tag Aithon >> und fraß an der Leber des Prometheus, was höllische Qualen auslöste. Danach wuchs die Leber des Prometheus wieder nach. Diese Tortur wiederholte sich Tag ein und Tag aus. Mit einem Pfeil erlegte Herakles den Adler (Aithon). Prometheus wurde auf diese Weise von seiner Qual befreit. Zeus begnadigte Prometheus daraufhin.
Keule
Es gibt unzählige Legenden im Zusammenhang mit Herakles. Herakles kämpfte mit vielen unterschiedlichen Waffen. Als Lieblingswaffe des Herakles wird die Keule genannt. Dabei handelt es sich um einen Olivenbaum, den Herakles aus der Erde gerissen hat. Wegen dieser Keule, wird die Gestalt des Herakles als überwiegend brachial gezeichnet.
Anekdote
Einmal stillte Hera Herakles als Baby an ihrer Brust. Hera wusste nicht, dass es sich um Herakles handelt. Iphikles, so dachte sie, würde an ihrer Brust Milch saugen. In Wirklichkeit saugte jedoch Herakles (wie erwähnt, als Baby) an der Brust der Hera. Herakles saugte derart kraftvoll an der Brust der Hera, dass sie ihn vor lauter Schmerzen von ihrer Brust stieß. Nun spritzte die Milch aus der Brust der Hera und - man mag es kaum glauben: Auf diese Weise entstand die Milchstraße!
Milchstraße: Altgriechisch γαλαξίας galaxías = deutsch -> Galaxis, altgriechisch γάλα gála = deutsch -> Milch. Man unterscheidet zwischen den Begriffen Galaxis und Galaxie. Mit Galaxis ist speziell die Milchstraße gemeint.
Jähzorn
Heute denkt jeder, dass Herakles (Herkules / Hercules) ein Held ohne Fehler war. Dem ist nicht so! Herakles war ein Halbgott voller Jähzorn und tötete ohne Ende! Seinen Musiklehrer Linos tötete Herakles nur deshalb, weil er ihn tadelte. Das ist schon unerhört, dass Herakles nur wegen Tadel >> tötet!
Tod, Hebe und der Olymp
Wie Eingangs geschildert, fand Herakles auf dem Scheiterhaufen seinen Tod (Poias >> soll diesen Scheiterhaufen angezündet haben). Danach wurde Herakles Vollgott im Olymp. Als Vollgott im Olymp angekommen, gaben die Götter >> dem Herakles die Gottheit Hebe >> zur Gemahlin. Nachdem Herakles unter die Vollgötter erhoben war, kam es zur Aussöhnung zwischen ihm und Hera. Berichtet wird von zwei Söhnen des Herakles und der Hebe, namentlich Alexiares >> und weiterhin Aniketos >>.
Sternbild Herkules
Heute lässt sich Herakles als Sternbild Herkules / Hercules am Himmelszelt bestaunen.
Quellen
Es gibt unzählige griechische und lateinische Quellen, die über Herakles (Hercules) berichten. Ich zähle einige Beispiele auf:
Bei den vorgenannten Beispielen handelt es sich um lateinische und griechische Quellen der Antike über Herakles / Hercules.
Literatur
Herbert Hunger: Lexikon der griechischen und römischen Mythologie (Herakles), Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuchverlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, Januar 1974 ISBN 3 499 16178 8 S. 163–175
Rudolf Peter: Hercules. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 2253–2298
Adolf Furtwängler: Herakles. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 2135–2252
Mario Leis, Patrick Sourek (Hrsg.): Mythos Herkules. Texte von Pindar bis Peter Weiss. Reclam Bibliothek, Leipzig 2005, ISBN 3-379-20126-X
Klaus Heinrich: Arbeiten mit Herkules. Zur Figur und zum Problem des Heros. Antike und moderne Formen seiner Interpretation und Instrumentalisierung. Dahlemer Vorlesungen 9. Stroemfeld/Roter Stern, Frankfurt 2006, ISBN 978-3-87877-029-9
Otto Gruppe: Herakles. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VIII,1, Stuttgart 1912, Sp. 516–528
Fritz Graf, Anne Ley: Herakles. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 5, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01475-4, Sp. 387–394
Karl Galinsky: The Herakles theme. The adaption of the hero in literature from Homer to the 20th century. Blackwell, Oxford 1972
John Boardman, L. J. Balmaseda u. a.: Herakles/Hercules. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band IV, Zürich/München 1988/1990, S. 728–838; Band V, S. 1–192, 253–262
Alastair Blanshard: Herkules. Aus dem Leben eines Helden. Übersetzt von Sebastian Wohlfeil. Parthas, Berlin 2006, ISBN 978-3-86601-070-3
Frank Bezner: Herakles. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 326–343