Alkyone (griechische Mythologie)
Gemahlin des Keyx
Tochter des Aiolos und der Enarete
Alkyone (altgriechisch Ἀλκυόνη Alkyónē oder Ἁλκυόνη Halkyónē) ist in der griechischen Mythologie eine Tochter der
Enarete >>.
Nun tauchen zwei Gestalten mit dem gleichen Namen auf:
Aiolos, Stammvater der Aioler >>Aiolos, Boss der Winde >>Die Quellen berichten unterschiedlich, welcher Aiolos der Vater der Alkyone ist. Gehen wir vom Stammvater der Aioler aus, gibt es einige Geschwister der Alkyone.
Geschwister
Sisyphos >>Kretheus >>Deioneus >>Athamas >>Makareus
Magnes >>Perieres >>Salmoneus >> Kanake >> Kalyke >>Peisidike >>Perimede >>Tanagra >> (Halbschwester)
Arne >> (Halbschwester)
Erzählung
Ovid nennt den Namen
Keyx >>, was den Gemahl der Alkyone betrifft. Erzählt wird, dass Alkyone ihrem Gemahl in innigster Liebe verbunden war. Eines Tages wollte Keyx unbedingt wissen, was mit seinem Bruder
Daidalion >> geschehen ist. Er beschloss deshalb, dass
Apollo >>-Orakel zu Klaros aufzusuchen. Keyx war gezwungen, mit einem Schiff über das Meer dorthin zu segeln. Alkyone kannte die Winde und deren Unberechenbarkeit. Alkyone warnte Keyx davor und wollte nicht, dass ihr Gemahl aufbricht.
Keyx brach trotzdem auf. Heimgesucht wurde das Schiff des Keyx von einem gewaltigen Sturm, sodass es sank. Die gesamte Mannschaft fand ihren Tod und ebenfalls Keyx. Keyx war jedoch glücklich und seine letzten Worte waren an seine geliebte Gemahlin Alkyone gerichtet. Noch wusste Alkyone nicht, dass ihr Gemahl tot ist. Sie wartete auf Keyx und betete zu den Göttern. Die Götter wussten natürlich, dass Keyx bereits tot ist und waren von den Gebeten der Alkyone berührt.
Hera >> beauftragte die Götterbotin
Iris >>, dem Traumgott
Morpheus >> eine Nachricht zu übermitteln - und zwar möge Morpheus der Alkyone im Traum vom Tod ihres Gemahlen Keyx berichten.
Morpheus nahm die Gestalt von Keyx an und legte sich neben die schlafende Alkyone. Er flüsterte ihr zu, dass er bereits tot ist. Als Alkyone aufwachte, wollte sie nicht mehr weiterleben. Sie stieg auf eine Klippe und sah im
Meer >> den toten Körper ihres Mannes treiben. Nun war Alkyone fest entschlossen, sich das Leben zu nehmen und stürzte sich von der Klippe. Doch es geschah ein Wunder: Alkyone stürzte nicht gerade hinunter, sondern schwebte zum im Meer treibenden Körper des Keyx. Dort angekommen, verwandelten die Götter Keyx und Alkyone in Eisvögel (Halcyone).
Zur Brutzeit der Halcyonen (Eisvögel) im Dezember richteten die Götter eine 7-tägige Windstille ein. Auf diese Weise sind die Eisvögel in der Lage, ihr Nest zu bauen. Daher auch die Redensart "halkyonische Tage" für ein stilles und schönes Intermezzo inmitten turbulenter Zeiten.
Quellen
Lukian, Der Eisvogel 1
Ovid >>, Metamorphosen 11, 410–748
Literatur
Edmund W. Braun: Ceyx und Alcyone. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. 3, München 1954, Sp. 403–405
Harald Zusanek (Hrsg.): Untersuchungen zum Vogelkult. Band 1: Troizen – Alkyone. Lang, Frankfurt am Main u. a. 2007, ISBN 978-3-631-55459-3
Konrad Wernicke: Alkyone. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 1579–1581
Heinrich Wilhelm Stoll: Alkyone. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 250
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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