Keyx (griechische Mythologie)
König von Trachis
Sohn des Lucifer (Luzifer)
Keyx (altgriechisch Κήυξ Kḗyx, latinisiert Ceyx = deutsch -> "Eisvogel") in der griechischen Mythologie ist der Bruder des
Daidalion >> und ein Sohn des Lucifer / Luzifer.
In der griechischen Mythologie heißt der Morgenstern Lucifer / Luzifer
Phosphoros >>. Dieser Morgenstern taucht in (nahezu) allen Mythologien / Religionen mit unterschiedlichen Namen auf und erscheint daher als extrem bedeutsam. Als Mutter des Keyx wird in manchen Quellen eine Nymphe genannt. Was Nymphen sind, siehe
Oreaden >>.
Gemahlin
Überliefert wird, dass Keyx seiner Gemahlin
Alkyone >> (Tochter der
Enarete >> und des
Aiolos >>) in tiefster Liebe verbunden war. Neben der Alkyone als Gemahlin des Keyx gibt es in der griechischen Mythologie eine weitere Figur mit dem Namen Alkyone. Diese Alkyone befindet sich heute als Stern am Himmelszelt - und zwar als Bestandteil vom Siebengestirn der
Plejaden >>.
Als König soll Keyx sein Reich (Trachis) in
Frieden >> regiert haben, ohne Gewalt und Waffen. In Ovids Metamorphosen wird die friedliche Art des Keyx beschrieben.
König von Trachis
Keyx war König von Trachis. Beschrieben wird Trachis als eine der ältesten Städte im antiken Griechenland und Hauptort des Volksstamms der Malier. Die Stadt soll im Tal des Flusses
Spercheios >> am Fuß des südwestlich gelegenen Öta-Massivs gelegen haben. Die Malier werden als altgriechischer Volksstamm überliefert.
Tod
Der Morgenstern ist als Gott unsterblich. Können Söhne vom Morgenstern sterben? In Menschengestalt ist der Bruder des Keyx - Daidalion - tatsächlich von der Bildfläche verschwunden. Konkret gestorben ist er jedoch nicht, er wurde zum Falken. Dennoch ging Keyx zu einem Orakel (das berühmteste Orakel ist das
Orakel von Delphi >>), um sich über den Verbleib von seinem Bruder (in Menschengestalt) Daidalion zu informieren.
Diesbezüglich wollte Keyx konkret ein Orakel des
Apollo >> befragen. Dieses spezielle Orakel heißt Apollo-Orakel zu Klaros. Es heißt, dass Klaros in der Antike ein bedeutender Orakelort des Gottes Apollon an der Westküste von Kleinasien (heute etwa 16 km westlich von Selçuk in der Türkei) war. Gegründet wurde das Apollo-Orakel zu Klaros von
Manto >>.
Das Schiff ging unter
Bei der Überfahrt nach Ionien wurde das Schiff des Keyx von einem heftigen Sturm erfasst und ging sofort unter. Ionien soll die auf den griechischen Stamm der Ionier zurückgehende Bezeichnung einer antiken Landschaft an der Westküste Kleinasiens - heute Türkei - gewesen sein. Natürlich ertrank Keyx und seine letzten (in Menschengestalt) gesprochenen Worte waren an seine geliebte Gemahlin Alkyone gerichtet.
Alkyone war ahnungslosAlkyone wob Kleider für ihren Gatten in der Erwartung, er würde heimkehren. Sie wusste nicht, dass Keyx mit seinem Schiff untergegangen war. Alkyone betete an einem Altar der
Hera >>, ihr Gemahl Keyx möge heil zurückkehren. Hera nutzt recht häufig die Dienste der
Iris >> in derer Funktion als Götterbotin. Als Götterbote wird auch
Hermes >> überliefert. Weshalb Hera lieber die Dienste der Iris in Anspruch nimmt, weiß ich jetzt nicht. Hera ließ Iris nach
Morpheus >> schicken, dem Boss der Traumgötter.
Offenbarung im Traum
Hera wollte, dass Morpheus der Alkyone im Traum vom Schicksal des Keyx berichtet. Dies tat Morpheus auch - und zwar indem er sich in ihrem Traum in der Gestalt des Keyx zeigte. Auf diese Weise erschien es der Alkyone, dass Keyx ihr selber von seinem Schicksal berichtet. Nun wird es so geschildert:
"Ihr Kummer war groß, und als sie am Strande klagte, von dem sie dem Scheidenden nachgeschaut hatte, entdeckte sie Keyx’ Leichnam und stürzte sich in die Tiefe."
Verwandlung in Eisvögel
Man mag davon sprechen, dass Alkyone und Keyx in Menschengestalt nun tot waren. Doch
Thetis >> (Meeresnymphe und Mutter des
Achilleus >>) erbarmte sich und verwandelte Alkyone und Keyx in Eisvögel bzw. in Halcyones (Lieste), womit eine Unterart der Eisvögel gemeint ist. Die Götter gewährten ihnen daraufhin zur Brutzeit eine siebentägige Windstille, die bekannt ist mit dem Titel "Halkyonische Tage."
Quellen und Literatur
Ovid >>, Metamorphosen 11, 410–748
Hesiod >>, Schild des
Herakles >> 353–354
Hyginus, Fabulae 65
Heinrich Wilhelm Stoll: Keyx. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 1182
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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