Euphorbos
Griechische Mythologie
Von Menelaos getötet
Euphorbos (altgriechisch Εὔφορβος Eúphorbos, latinisiert Euphorbus) ist in der griechischen Mythologie ein tapferer Held der Trojaner im
trojanischen Krieg >>.
Der Vater des Euphorbos heißt
Panthoos >> und die Mutter Pronoë. Berichtet wird von zwei Brüdern des Euphorbos, namentlich Hyperenor und
Polydamas >>.
Erzählung
Patroklos (Freund / Vetter des
Achilleus >>) wurde während einer Schlacht von
Apollo >> betäubt. Daraufhin verwundete Euphorbos Patroklos. Getötet wurde Patroklos schließlich von
Hektor >>. Nun wurde um den Leichnam des Patroklos gekämpft. In diesem Zusammenhang wurde Euphorbos von
Menelaos >> getötet. Es heißt, dass eine Gestalt mit dem Namen Protesilaos als erster Grieche trojanischen Boden betrat und auch der erste Tote der Griechen war. Unklar ist, wer diesen Protesilaos getötet hat. Möglicherweise war es Euphorbos. Häufig heißt es jedoch, dass
Aineias >> diesen Protesilaos getötet hat. Was den Tod des Euphorbos betrifft, ein Auszug aus
Homers Ilias >> (17. Gesang), Zitat:
"Um die Leiche des Patroklos zankten sich derweil mit den Waffen Euphorbos, der Trojaner, und Menelaos, der Atride. ‚Du sollst es mir büßen‘, rief jener, ‚dass du mir den Bruder Hyperenor erschlagen und sein Weib zur Witwe gemacht!‘ Und damit rannte er mit der Lanze gegen den Schild des Atriden an, aber die Eisenspitze bog sich. Nun erhob auch Menelaos die Lanze und bohrte sie dem Feinde mitten in den Schlund, dass die Spitze zum Genick herausdrang und sein zierlich gelocktes, mit Gold und Silber durchringeltes Haar vom Blute troff. So sank er in den Staub, unter dem Klirren seiner Waffen, deren ihn sofort Menelaos beraubte; und er hätte die Rüstung fortgetragen, wenn ihn nicht Apollon darum beneidet hätte. Dieser aber spornte den Hektor, in Gestalt des Mentes, des Fürsten der Kikonen, an, von den unsterblichen Rossen des Peliden, die Automedon entführte, als einer unerreichbaren Beute, abzulassen und sich wieder der Leiche des Euphorbos zuzuwenden. Er kehrte um, und plötzlich ward er des Fürsten Menelaos gewahr, wie er sich die herrliche Wehr des Euphorbos, über den blutenden Leichnam hingebückt, zueignete. Dieser vernahm den schmetternden Weheruf des trojanischen Helden und musste sich errötend gestehen, dass er dem mit seinen Troerscharen heranstürmenden Hektor nicht standhalten könne. So wich denn Menelaos, Leichnam und Rüstung zurücklassend, doch nur unwillig, schaute sich, zurückeilend, von Zeit zu Zeit um, stand still und suchte den
großen Ajax >> in der Schlacht."
Das Schild des Euphorbos soll später von Menelaos als Weihegeschenk zum Tempel der
Hera >> in der Stadt
Argos >> getragen worden sein.
Quelle
Homer, Ilias 16-17
Literatur
Ulrich Hoefer: Euphorbos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,1, Stuttgart 1907, Sp. 1173
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