Phaeton (griechische Mythologie)
Sohn des Helios
Phaeton wurde von Zeus mit einem Blitz erschlagen
Phaeton (altgriechisch Φαέθων Phaéthōn = deutsch -> "der Strahlende," von φαίνειν phaínein = deutsch -> "scheinen," auch Phaethon oder Phaëthon) ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des
Helios >> und der
Rhode >>.
Die Elternschaft des Phaeton habe ich der Quelle nach Euripides entnommen. Überliefert wird Euripides als einer der großen klassischen griechischen Dramatiker mit der Datierung * 480 v. Chr. oder 485/484 v. Chr. auf
Salamis >>; † 406 v. Chr. in
Pella >>. Die Geschichte des Phaeton (beachte, dass es auch die Schreibweisen Phaethon oder Phaëthon gibt) wird von vielen unterschiedlichen Quellen erzählt. Vielfach handelt es sich nur noch um Fragmente, die komplett unvollständig sind. Heute ist Phaeton als Namenspatron in Wissenschaft und Technik bedeutsam, siehe als Beispiel das Automodell VW Phaeton.
Erzählung
Es gibt eine Version der Phaeton Legende, die heute als weitgehend vollständig betrachtet wird. Dabei handelt es sich um die Fassung nach
Ovid >> (Metamorphosen 1,747–2,400). Diese Version berichtet mit den Namen der römischen Götter. So heißt Helios beispielsweise in der Fassung nach Ovid Sol.
Darstellung nach Ovid
Ovid erzählt, dass Phaeton provoziert wurde - und zwar von
Epaphos >> (Sohn der
Io >> und des
Jupiter >> aka griechisch Zeus). Es war gemäß Ovid nämlich so, dass Epaphos dem Phaeton die göttliche Abstammung von Sol aka griechisch Helios abgesprochen hatte. Die Mutter des Phaeton versicherte jedoch, er würde tatsächlich von Sol abstammen. Sie empfahl ihrem Sohn Phaeton, seinen Vater im Sonnenpalast aufzusuchen. Phaeton möge ein Zeugnis seiner Vaterschaft einfordern, so die Empfehlung seiner Mutter. Der Sonnengott nahm Phaeton tatsächlich in seinen Palast auf und anerkannte seine Vaterschaft. Sogar von einem Eid ist gemäß Ovid die Rede, wonach Sol (Helios) sich verpflichtete, seinem Sohn Phaeton ein Geschenk seiner Wahl zu gewähren.
Welches Geschenk erbat sich Phaeton?
Es ist schon so eine Sache, wenn man einen Eid abgegeben hat. Aus einer solchen Nummer kommt man nicht mehr raus. Als Geschenk erbat sich Phaeton von Sol (Helios), für einen Tag den Sonnenwagen lenken zu dürfen. Der Sonnengott versuchte nun, seinen Sohn Phaeton von diesem Plan abzubringen - jedoch vergeblich. Schließlich war Sol gezwungen, sich an seinen Eid zu halten. Als die
Nacht >> zu Ende ging, bestieg Phaeton den kostbaren und reich verzierten Sonnenwagen seines Vaters. Das Viergespann raste sofort los (ich schätze, viel zu früh. Bevor das Sonnengespann losrasen darf, muss nämlich erst das Zweigespann der
Eos >> abfahren).
Katastrophe
Es war so, dass der Sonnenwagen unverzüglich aus der Kontrolle geraten ist. Die Folge war eine Katastrophe universalen Ausmaßes, die Ovid so beschreibt:
"Überall dort, wo die Erde am höchsten ist, wird sie vom Feuer ergriffen, bekommt Spalten und Risse und dörrt aus, weil ihr die Säfte entzogen sind. Das Gras wird grau, samt seinen Blättern brennt der Baum, und das trockene Saatfeld liefert seinem eigenen Untergang Nahrung […] Große Städte gehen mit ihren Mauern unter, und der Brand legt ganze Länder mit ihren Völkern in Asche."
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass es sich um die Fassung nach Ovid handelt. Es gibt einige Versionen, die den genauen Hergang (wie ist es dazu gekommen, dass Phaeton den Sonnenwagen gelenkt hat?) anders beschreiben. Wann und warum griff Jupiter (Zeus) in das Geschehen ein? Ich möchte einfach spekulieren, dass Jupiter in das Geschehen eingegriffen hat, als der Sitz der Götter (
Olymp >>) in Gefahr geriet.
Alle Versionen stimmen in dem Punkt überein, dass Zeus eingegriffen hat. Nämlich schleuderte Zeus einen Blitz auf Phaeton, wodurch er ums Leben kam. Es heißt sehr oft, dass Phaeton in den
Eridanos >> gestürzt ist. Die Schwestern des Phaeton trauerten sehr um ihren Bruder und wurden in Pappeln verwandelt, siehe
Aigle >>. Im Zusammenhang mit Phaeton wird auch von einer Gestalt mit dem Namen
Kyknos >> berichtet.
Es ist übrigens so, dass Zeus nach dieser Katastrophe auf die
Erde >> hinabgestiegen ist. Er wollte nämlich die Schäden begutachten - und dabei traf er die schöne
Nymphe Kallisto >>.
Fazit
Die Legende des Phaeton lässt sich nicht in einem Guss lückenlos korrekt beschreiben, weil es so viele Quellen darüber gibt. Heute wird so spekuliert, dass es einst tatsächlich eine riesige Naturkatastrophe gab. Der Sturz des Phaeton ist ein ausgesprochen beliebtes Motiv in der Kunst. Mythologisch heißt es, dass es in den unterschiedlichen Teilen der Erde mehrere Verbrennungsgrade der Menschen gegeben hat. Manche Menschen wurden rot, andere schwarz und noch andere Menschen behielten eine überwiegend weiße Hautfarbe.
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