Melisseus (griechische Mythologie)
Dämon des Honigs
Melisseus (altgriechisch Μελισσεύς Melisseús = deutsch -> „Mann der Bienen“, auch Μέλισσος Mélissos) ist in der griechischen Mythologie ein Dämon des Honigs und der Kunst der Bienenhaltung. So berichtet es Nonnos (Dionysiaka 28,275). Melisseus war überdies ein König (Herrscher) auf der
Insel Kreta >>. In der
Bibliotheke des Apollodor >> (1,1,6) ist von zwei Töchtern des Melisseus die Rede, nämlich
Ide >> und weiterhin
Adrasteia >>.
Anmerkung: In der griechischen Mythologie sind Dämonen (Daimon -> männlich und Daimona -> weiblich) nicht zwingend fieser Natur. Da gibt es solche und solche. Einige Dämonen werden als sehr gebildet und nützlich beschrieben.
Zeus liebte den Honig des Melisseus und heiligte dessen Bienengrotte. Dort durfte niemand hinein, wer diese Grotte trotzdem betrat, wurde bestraft.
Aigolios >> beispielsweise wurde in eine Nachteule verwandelt. Die Geschichte des Melisseus spielt vor sehr sehr sehr langer Zeit. Zu dieser Zeit hatte die Insel Kreta überhaupt noch keinen Namen. Benannt wurde Kreta erst sehr viel später nach der
Nymphe Krete >>. Heute ist zwar klar, dass sich diese Ereignisse auf der Insel Kreta abgespielt haben. Seinerzeit gab es jedoch noch keine Menschen und die Götter (1. und 2. Geschlecht) haben ihre Kämpfe unter sich ausgetragen, ohne Inseln, Städte, etc. mit konkreten Namen zu benennen. Da ging es zunächst um die Frage der Weltherrschaft.
Zeus
Alle Quellen berichten übereinstimmend, dass
Rhea >> ihren Sohn
Zeus >> gerettet hat - und zwar vor
Kronos >>. Zeus wuchs demnach in der Höhle von Psychro auf Kreta heran. Ernährt wurde Zeus von
Amaltheia >>. Nahezu alle Quellen bezeichnen Amaltheia konkret als "göttliche Ziege" (deshalb auch der Name griechisch αἴξ aíx = deutsch -> Ziege).
Berichtet wird, dass Zeus sehr schnell heranwuchs und extrem kräftig wurde. Dabei wird auch von Beschützern und Ammen des Zeus erzählt. Als Beschützer werden die
Kureten >> genannt. Der Anführer der Kureten heißt Melisseus. Unklar erscheint, ob es sich dabei konkret um den Melisseus von diesem Beitrag handelt.
Die beiden Töchter des Melisseus (Adrasteia und Ide) werden als
Bergnymphen >> überliefert. Ide und Adrasteia waren die Ammen des jungen Zeus, als er sich in der Höhle von Psychro befand. Gemäß der Quelle nach Lactantius (Göttliche Unterweisungen 1,22) hatte Melisseus noch eine Tochter mit dem Namen Melissa. Diese Melissa machte Melisseus demnach zur ersten Priesterin der Rhea.
Quellen und Literatur
Bibliotheke des Apollodor 1,1,6; Hyginus Mythographus, Fabulae 182; De astronomia 2,13
Nonnos, Dionysiaka 28,275
Scholion zu Euripides, Rhesos 342
Lactantius, Göttliche Unterweisungen 1,22
Ludwig Weniger: Melisseus. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 2642
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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