Kyknos
Griechische Mythologie: Sohn des Poseidon
Wurde in einen Schwan verwandelt
Kyknos (altgriechisch Κύκνος Kýknos = deutsch -> ‚Schwan‘, lateinisch Cygnus) ist in der griechischen Mythologie ein Sohn der
Kalyke >> und des
Poseidon >>. Es wird erzählt, dass Kyknos König der Stadt Kolonai in der Landschaft Troas war - und zwar zu Beginn vom
trojanischen Krieg >>. Aristoteles (Rhetorik 2,22,12) ergänzt, dass Kyknos unverwundbar war. Es gibt mehrere Gestalten mit dem Namen Kyknos, siehe:
Kyknos >>Kyknos >>Kyknos >>Erzählung
Kyknos wurde als Kind von seinen Eltern ausgesetzt und von Fischern aufgefunden. Bei dieser Begebenheit umkreisten ihn Schwäne. Fortan wurde er Kyknos (Schwan) genannt. Die erste Gemahlin des Kyknos heißt
Prokleia >>. Mit ihr hatte Kyknos zwei Kinder, nämlich
Tenes >> (auch Tennes) und
Hemithea >>. Nachdem Prokleia gestorben war, wurde
Philonome >> die zweite Gemahlin des Kyknos. Philonome verliebte sich in Tenes und machte ihm Avancen. Tenes jedoch wies Philonome ab. Philonome wurde daraufhin sehr gemein und bezichtigte Tenes der Vergewaltigung. Mit Hilfe von einem Flötenspieler überzeugte Philonome ihren Gemahl Kyknos, seine Kinder in einem Kasten ins Meer zu werfen. Tenes und Hemithea blieben unversehrt auf landeten auf Tenedos (Insel in der Nordost-Ägäis). Auf Tenedos wurde Tenes König. Nun flog die Lüge der Philonome auf. Den Flötenspieler ließ Kyknos steinigen. Seine Gemahlin ließ Kyknos lebendig begraben. Im Anschluss fand Kyknos wieder mit seinen Kindern zusammen.
Zweikampf gegen Achilleus und Verwandlung
Kyknos zog mit seinem Sohn Tenes auf Seiten der Troer gegen die Griechen in den trojanischen Krieg. Es kam dann zum Zweikampf zwischen Kyknos und
Achilleus >>. Wie Aristoteles erzählt, war Kyknos unverwundbar. Durch Waffen konnte Achilleus Kyknos nicht töten. Es ist jetzt so, dass Kyknos plötzlich strauchelte. Diese Gelegenheit nutzte Achilleus und erwürgte Kyknos mit seinem Helmriemen. Im selben Augenblick tauchte Poseidon auf und verwandelte Kyknos in einen Schwan. Gegen Ende vom trojanischen Krieg wurden Leichenspiele zur Ehre des Achilleus abgehalten. Die Waffen des Kyknos wurden dort als Kampfpreis ausgelobt.
Quellen
Pindar, Olympia 2,82; Isthmia 5,39
Ovid >>, Metamorphosen 12,70–145
Strabon 13,1,19
Quintus von Smyrna 4,153; 4,468
Bibliotheke des Apollodor >> Epitome 4,3,23–25 und 3
Pausanias >> 10,14,1–4
Hyginus, Fabulae 157
Literatur
Christine Walde: Kyknos. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 6, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01476-2, Sp. 962–963
Ada Adler: Kyknos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XI,2, Stuttgart 1922, Sp. 2438–2441
Otto Berthold: Kyknos. In: Die Unverwundbarkeit in Sage und Aberglauben der Griechen. Töpelmann, Gießen 1911, S. 26–29
Richard Engelmann: Kyknos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 1695–1697
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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