Tragasos
Griechische Mythologie
Eponymer Heros der Stadt Tragasai
Tragasos (altgriechisch Τράγασος) ist in der griechischen Mythologie der eponyme
Heros der Stadt
Tragasai in der südlichen Troas. Hellanikos von Lesbos (antiker griechischer Geschichtsschreiber) erzählt, dass
Poseidon >> für Tragasos das Meerwasser gerinnen ließ. Dies war demnach die wirtschaftliche Grundlage für die Salinen der Stadt Tragasai. Salinen sind Anlagen zur Gewinnung von Speisesalz. Man unterscheidet zwischen Siedesalinen und Meerwassersalinen. In Meerwassersalinen wird Meersalz durch Verdunstung von Meerwasser gewonnen. Die Stadt Tragasai lag im Gebiet der Salzvorkommen von Kap Lekton nahe Hamaxitos. Die Stadt Hamaxitos heißt heute Babakale. Babakale ist ein Ort im Landkreis Ayvacık in der türkischen Provinz Çanakkale.
Tochter
Berichtet wird abschließend von einer Tochter des Tragasos mit dem Namen
Philonome >>. Philonome wurde die 2. Gemahlin des
Kyknos >>.
Quellen
Strabon, Geographie 13,1,48 (13,605)
Hellanikos im 1. Buch der Lesbiaca laut Stephanos von
Byzanz >> s. v. Τραγασαί; ähnlich Iulius Pollux, Onomasticon 6,63
Bibliotheke des Apollodor >> Epitome 4,3,25;
Pausanias >> 10,14,2; Konon, Erzählungen 28
Literatur
Willi Göber: Tragasos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI A,2, Stuttgart 1937, Sp. 1893
Karl Preisendanz: Tragasos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 5, Leipzig 1924, Sp. 1090
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