Aristodemos
Vorgänger: Euphaes
König von Messenien (Aipytide)
Aristodemos (altgriechisch Ἀριστόδημος Aristódēmos) wurde im Jahr 732 vor unserer Zeitrechnung König von
Messenien >> auf der griechischen Halbinsel
Peloponnes >>. Zugeordnet wird Aristodemos dem Geschlecht der
Aipytiden >>. Aristodemos herrschte bis 724 vor unserer Zeitrechnung. Der Vorgänger des Aristodemos heißt
Euphaes >>.
Pausanias >> (Reisen in Griechenland 4,9–13) schreibt, dass Euphaes keine Söhne hatte und Aristodemos per Wahl sein Nachfolger wurde.
Geschehnisse
Während des 1. Messenischen Krieges ließ Euphaes ungeschützte Kleinstädte Messeniens räumen und siedelte deren Bewohner an der
Akropolis >> Ithomi an. Nun verlangte ein
Orakel >>, dass eine Jungfrau aus dem Geschlecht der Aipytiden den Göttern geopfert werden müsse. Die Wahl fiel auf die Tochter des messenischen Adligen
Lykiskos >>. Daraufhin floh Lykiskos mit seiner Tochter nach
Sparta >>. Freiwillig bot Aristodemos danach seine Tochter als Opfer an. Es folgte ein Einwand vom Verlobten der Tochter des Aristodemos. Demnach war die Tochter des Aristodemos bereits schwanger und folglich keine Jungfrau mehr. Aristodemos entbrannte in Wut und schnitt seiner Tochter den Bauch auf, wodurch sie ihren Tod fand. Zusätzlich wurde festgestellt, dass sie überhaupt nicht schwanger war (der Verlobte hatte gelogen). Aristodemos entschied - trotz Einwand des Sehers Epebolos, dass das Orakel somit erfüllt wäre.
Kriegshandlungen
Im Jahr 727 vor unserer Zeitrechnung fügten die Messenier unter König Aristodemos den Spartanern bei der Ithomi eine schwere Niederlage zu. Wem wird Messenien zufallen? Den Spartanern oder Messeniern? Im Jahr 724 vor unserer Zeitrechnung sagte ein Orakel, dass dem
Zeus >> Ithomas 100 Dreifüße zu opfern (entzünden) seien. Wem dies zuerst gelingt, würde den 1. Messenischen Krieg gewinnen.
Der Spartaner
Oibalos >> erfuhr von diesem Orakel und fertigte 100 Dreifüße aus Ton an. Mit diesen 100 Dreifüßen gelangte Oibalos unbemerkt in die Stadt und entzündete sie im Heiligtum des Zeus Ithomas. Als die Messenier dies bemerkten, war es bereits zu spät. Die Heldentat des Oibalos führte dazu, dass die Spartaner im Jahr 724 vor unserer Zeitrechnung den 1. Messenischen Krieg zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Die Doppelkönige der Spartaner hießen
Polydoros >> und weiterhin
Theopompos >>. Dem Aristodemos soll im Vorfeld der Niederlage seine eigene Tochter mit aufgeschlitztem Bauch im Traum erschienen sein. Die Messenier waren ohnehin bereits entmutigt. Im Traum wurden dem Aristodemos seine Waffen weggenommen und durch die Toteninsignien eines messenischen Adligen ersetzt. Die letzte Schlacht hatte Aristodemos überhaupt nicht mehr mitbekommen. Warum? Wegen dem Traum hatte sich Aristodemos am Grab seiner Tochter getötet. Eine Gestalt mit dem Namen Damis war der messenische Feldherr bei der entscheidenden Schlacht.
Historizität
Forscher kritisieren die Datumsangaben des Pausanias und setzen die Geschehnisse etwa 40 Jahre später an. Die Messenischen Kriege gelten als historische Tatsache.
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