Bias
Griechische Mythologie
Heros der Biantiden
Bias (altgriechisch Βίας Bías = deutsch -> ‚der Bezwinger‘) ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des
Amythaon >> und der
Eidomene >>. Es gibt eine Schwester des Bias und einen Bruder. Der Bruder heißt
Melampus >> und die Schwester
Aiolia >>.
Erzählung
Bedeutsam ist jetzt Iphiklos, Sohn des
Phylakos >>. Es ist nämlich so, dass Iphiklos unfruchtbar war und Phylakos eine wertvolle Rinderherde hatte. Diese Rinderherde wollte
Neleus >> haben und bot dem Überbringer im Austausch seine Tochter
Pero >> an. Bias war wahnsinnig in Pero verliebt und wollte sie ehelichen, wofür er zwingend die kostbaren Rinder des Phylakos benötigte. Bias bat seinen Bruder Melampus, ihm die Rinder des Phylakos zu besorgen. Melampus bekam die Rinder des Phylakos, übergab sie seinem Bruder Bias und der gab sie an Neleus weiter. Nun konnte Bias Pero heiraten. Stahl Melampus dem Phylakos die Rinder oder bekam er sie freiwillig übergeben? Es ist durchaus von
gescheiterten Diebstahl-Versuchen die Rede. Melampus hatte schließlich Iphiklos von der Unfruchtbarkeit geheilt und deshalb übergab Phylakos freiwillig diese kostbare Rinderherde.
Anmerkung: Was Diebstahl betrifft, so müssen immer in erster Linie
Hermes >> und dessen Sohn
Autolykos >> in Betracht gezogen werden. Wie schon erwähnt: Bias hatte Pero geehelicht und es gibt einen sehr bedeutsamen Sohn aus dieser Beziehung, nämlich
Talaos >>. Was die Elternschaft des Talaos betrifft, so berichten alle Quellen einheitlich. Es gibt weitere Kinder des Bias, beispielsweise Areios, Leodokos und
Anaxibia >>. In diesem Fall erscheint unklar, wer als Mutter zu betrachten ist. Warum? Nachdem Bias 1/3 der Königswürde der Stadt
Argos >> auf der Halbinsel
Peloponnes >> erhalten hatte, heiratete er erneut. Was mit der wunderschönen Pero geschehen ist, lässt sich den Quellen nicht entnehmen.
Nun hatte Bias also 1/3 der Königswürde von Argos und heiratete seine 2. Gemahlin mit dem Namen Lysippe, dabei handelt es sich um eine Tochter des
Proitos >> (die einst wahnsinnig war und von Melampus geheilt wurde). 1/3 der Königswürde ging an Bias, ein weiteres 1/3 an Melampus. Jetzt fehlt noch 1/3, oder? An dieser Stelle muss noch
Anaxagoras >> genannt werden, um auf 3/3 zu kommen. Anaxagoras musste ebenfalls kräftig Federn lassen (Macht abgeben) und von nun an wurde Argos / Tiryns von den Häusern der Anaxagoriden, Biantiden und Melampiden beherrscht. Es war nämlich so, dass es Anaxagoras in Argos ebenfalls mit
wahnsinnigen Weibern >> zu tun hatte.
Fazit
Was lässt sich als Fazit zur Gestalt Bias sagen? Bias ist der Begründer (
Heros) vom argivischen Königshaus der
Biantiden. Abschließend ist von einem antiken Fluss in
Messenien >> mit dem Namen Bias die Rede, benannt nach dem Bias von diesem Beitrag. Datiert werden diese Geschehnisse gemäß mythischer Chronologie auf das 13. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung.
Quellen
Bibliotheke des Apollodor >> 1,95–98; 102–103; 2,28–29
Pausanias >>, Reisen in Griechenland 2,6.6; 2,18,4; 2,21,2; 4,34,4; 4,36,3
Hesiod >>, Fragmente 271; Eoien 37
Herodot, Historien >> 9,34
Literatur
Erich Bethe: Bias. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 382
August Schultz: Bias. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 785
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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