Aloiden (griechische Mythologie)
Riesige Brüder (Otos und Ephialtes)
Die Aloiden wollten den Olymp stürmen und landeten in der Hölle
Die Aloiden (altgriechisch Ἀλοεῖδαι Aloeídai, lateinisch Aloïdae, auch Aloaden Ἀλοάδαι Aloádai) sind in der griechischen Mythologie zwei Brüder, die bereits im Kindesalter zu Riesen heranwuchsen.
Die beiden riesigen Aloiden heißen Ephialtes und Otos.
Eltern
Wer der Vater der Aloiden ist, wird unterschiedlich überliefert. Einerseits wird
Poseidon >> als Vater der Aloiden genannt und anderseits
Aloeus >>, nachdem die Aloiden benannt sind. Aloeus ist der Gatte der
Iphimedeia >>, die als Mutter der Aloiden geschildert wird. Es ist von mehreren Geschwistern des Aloeus die Rede, beispielsweise
Triopas >>.
Erzählung
Die Brüder Otos und Ephialtes wuchsen schnell zu Riesen heran. Bereits im Alter von neun Jahren sollen die beiden Aloiden
Ares >> im Kampf bezwungen und für dreizehn Monate in ein ehernes Fass (Kerker) gesperrt haben. Befreit wurde Ares von
Hermes >> - und zwar nachdem ihm von
Eeriboia >> der Aufenthaltsort des Ares verraten worden ist.
Götter entmachten
Interessant am Mythos der Aloiden ist, dass sie die
Götter >> entmachten wollten. Otos und Ephialtes stülpten den Ossa und den Pelion auf den
Olymp >>. Der Ossa ist ein Berg in Ostthessalien. Als Pelion wird ein ins Mittelmeer reichender Gebirgszug geschildert, der sich in der Region Thessalien befindet. Auf diese Weise errichteten Otos und Ephialtes eine Treppe, die bis über den Olymp reichte. Otos und Ephialtes wollten dort hochsteigen, um die Götter zu entthronen (erinnert ein wenig an den Turmbau zu Babel?).
Tod
Wie die Aloiden ums Leben gekommen sind, wird in zwei Versionen geschildert. In der ersten Version hat
Apollo >> Pfeile auf die Aloiden geschossen. Die Brüder Ephialtes und Otos fanden durch diese Pfeile ihren Tod. In der zweiten Version hat
Artemis >> eine Hirschkuh zwischen Otos und Ephialtes laufen lassen. Beide warfen ihre Speere auf diese Hirschkuh, trafen sich jedoch gegenseitig und fanden auf diese Weise ihren Tod.
Tartaros
Die Seelen der Brüder Otos und Ephialtes sind für ihr respektloses Verhalten mit dem
Tartaros >> bestraft worden. Die Aloiden befinden sich dort Rücken an Rücken mit Schlangen an eine Säule gefesselt.
GräberSowohl auf
Naxos >> als auch auf
Kreta >> sollen sich Grabstätten der Aloiden befunden haben. Die Insel Naxos wurde nach
Naxos >> benannt.
Quellen
Ovid >>, Metamorphosen 1,151–162
Pausanias >>, Reisen in Griechenland 9,22,6; 9,29,1
Vergil, Culex 234
Pindar, Pythische Oden 4,88–92
Hesiod >>, Ehoien
Homer >>, Ilias 5,385; Odyssee 11,305–308
Literatur
Hans von Geisau: Aloaden, Aloiden. In: Der Kleine Pauly
Tanja Scheer: Aloaden. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 1, Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-01471-1, Sp. 532
Johannes Toepffer: Aloadai, Aloeidai. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 1590–1592
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