Artemis (Mythologie): Göttin der Jagd (gefährlich!)

Artemis

Griechische Mythologie
Göttin der Jagd und sehr gefährlich

Artemis (altgriechisch Ἄρτεμις Ártemis, römisch Diana) in der griechischen Mythologie ist die Göttin der Jagd.

Anmerkung zum vorstehenden Artemis-Bild: Die Darstellung der Artemis auf dem Bild ist durchaus korrekt, jedoch aus meiner Sicht zu "lieblich" - irgendwie zu harmlos. Artemis ist berühmt für ihre unzähligen Morde, die ich nicht als "harmlos" abtun kann. Ein schlechtes Gewissen bekommt Artemis nach ihren Morden durchaus häufig...aber was nützt ein schlechtes Gewissen nach der Tat? Lehren zieht Artemis nicht aus ihrem schlechten Gewissen, bei nächster Gelegenheit mordet sie wieder. Der eine oder andere Mord der Artemis lässt sich nachvollziehen. Meist aber handelt es sich um Überreaktionen im Affekt. Vorzugsweise (nicht ausschließlich) schießt Artemis Männer über den Haufen. Manchmal lässt Artemis ihre Opfer auch zerfleischen, siehe Aktaion >>. Merke: Artemis befindet sich im Team der ganz besonders gefährlichen Gottheiten. Nervlich / psychisch stimmt mit Artemis etwas nicht - und deshalb mordet sie blitzschnell (im Affekt). Einen großen Bogen sollte jeder um Artemis machen, diese Göttin ist echt gefährlich.

Weitere Zuständigkeiten

Artemis ist nicht nur die Göttin der Jagd. Zusätzlich hat Artemis die Aufgabe, Wälder zu behüten. Überliefert wird Artemis auch als Göttin der Mondsichel, wobei Artemis NICHT identisch ist mit der Mondgöttin Selene >> (Vollmond) und ebenfalls NICHT mit der Nymphe Perse >> (Neumond). Göttin Artemis gilt auch als Behüterin von Frauen und Kindern (siehe Artemis Paidotrophos >>).

Eltern

Zeus >> ist der Vater der Artemis und Leto >> ihre Mutter.

Apollo

Artemis hat einen Zwillingsbruder, namentlich Apollo >>.

Wohnsitz

Artemis ist eine olympische Göttin und hat ihren 1. Wohnsitz im olympischen Gebirge >>.

Athene

Die berüchtigte Athene >> ist eine Halbschwester der Artemis (väterlicherseits). Artemis steht im Zusammenhang mit Mond = Nacht >>. Athene wird als Nachteule beschrieben.

Name

Wie sich der Name Artemis etymologisch ableitet, ist bis heute ungeklärt. Es gibt sehr viele Spekulationen über die Herkunft vom Namen Artemis, jedoch keine Gewissheit. Der anatolische Name der Artemis lautet Artemus. Als Artemus wurde Artemis in Lydien >> verehrt.

Beinamen

Artemis wird auch "die Jägerin" und "Herrin der Tiere" bezeichnet. Ein weiterer Beiname der Artemis lautet Kynthia. Kynthia bedeutet "die vom Berg Kynthos kommende Göttin der Jagd."

Geburtsort

Die Gottheiten Apollo und Artemis sind auf der Kykladen Insel Delos >> geboren. Zuerst wurde Artemis geboren und sogleich half sie ihrer Mutter Leto bei der Geburt ihres Zwillingsbruders Apollo.

Jungfräuliche Göttin

Artemis ist eine Göttin der Keuschheit. Der Macht der Aphrodite >> untersteht Artemis nicht - zumindest fast nicht. Einmal soll Artemis schwach geworden sein und sich verliebt haben. Siehe dazu später den Link Orion Mythos. Artemis ließ sich zwar nicht entjungfern, gewährte der Eos >> sogar eine Liebesnacht mit Orion. Doch danach? Danach erlegte Artemis Orion mit einem Pfeil!

Erkennungsmerkmal

Woran erkennt man Artemis in erster Linie? Artemis ist die Göttin der Jagd und trägt einen silbernen Bogen und silberne Pfeile mit sich. Die Attribute der Artemis lauten Mondsichel, Pfeile und Bogen. Wie ist Artemis an die silbernen Pfeile und den silbernen Bogen gekommen? Die Kyklopen >> schenkten der Artemis den silbernen Bogen und die silbernen Pfeile. Apollo - Zwillingsbruder der Artemis - tötete die Kyklopen! Warum? Aus Rache an Zeus, weil dieser Asklepios >> getötet hatte. Krasse Nummer, alles. Sowohl Artemis als auch Apollo sind Nachkommen des Zeus. Mit Apollo steht Zeus irgendwie auf Kriegsfuß und Artemis ist ein Liebling des Zeus.

Pfeil und Bogen

Man spricht darüber, dass Artemis mit ihrem Bogen treffsicher Pfeile auf Sterbliche schießt! Warum? Ziemlich fies, um Krankheiten (beispielsweise die Pest) zu verbreiten! Es gibt weitere Attribute der Artemis: Alle Tiere vom Wald (Hirsche sind dabei besonders relevant), Wermutkraut, Zypresse, Moorlilie und Palme. Was Hirsche betrifft, so ist der Artemis die Hirschkuh absolut heilig.

Niobe, Agamemnon und die Aloiden

Artemis tötete einst die Töchter der Niobe >>. Die Söhne der Niobe wurden von Apollo getötet. Wütend war Artemis auch auf Agamemnon >>. Spannend ist auch die Geschichte der Aloiden >> im Zusammenhang mit Apollo und Artemis.

Ungeheuer

Artemis ist die Göttin der Jagd. In der griechischen Mythologie werden einige (teilweise jagende und oft gefräßige) Ungeheur überliefert. In ihrer Eigenschaft als Herrin der Tiere ist Artemis die Befehlshaberin von folgenden Ungeheuern:

Kalydonischer Eber >>

Erymanthischer Eber >>

Dienerinnen

Die vorstehenden Angaben bezüglich Artemis sind die wichtigsten Eckdaten. Natürlich gibt es haufenweise Vorkommnisse und Geschehnisse, bei denen Artemis eine der Hauptrollen spielt. Im Orion Mythos >> beispielsweise, spielt Artemis eine der Hauptrollen. Es gibt übrigens viele Dienerinnen der Artemis, die grundsätzlich alle jungfräulich bleiben müssen. Manche Dienerinnen halten sich nicht daran und andere Dienerinnen verlieren ihre Jungfräulichkeit schlichtweg durch Vergewaltigung, siehe Kallisto >>. Zeus liebt seine Tochter Artemis. Weshalb er trotzdem einige ihrer Dienerinnen (die jungfräulich bleiben müssen) vergewaltigt, ist unklar.

Beste Bogenschützen der Welt

Apollo und Artemis sind die besten Bogenschützen der Welt und im Team unschlagbar. Häufig halten sich Apollo und Artemis in den Wäldern von Zakynthos >> auf. Abschließend: Der Tempel der Artemis in Ephesos >> gehört zu den sieben Weltwundern der Antike, siehe auch Koloss von Rhodos >>.

Kunst

In der Kunst wird Artemis nie nackt dargestellt, da sie eine jungfräuliche Göttin ist. Manchmal wird Artemis in der Kunst als strenge Jägerin gezeigt, meist jedoch in einem Kleid, bestückt mit Pfeil und Bogen (Mondsichel). Es gibt auch einige künstlerische Darstellungen der Artemis in Kombination mit einem Hirsch.

Unsterblichkeit der Götter

Weltberühmt sind die Missionen des Apollo (Apollo 11 - 17). Aktuell tritt Artemis im Rahmen vom Artemis-Programm in die Fußstapfen ihres Zwillingsbruders Apollo und plant, als Göttin der Mondsichel, zwischen 2026 - 2028 auf dem Mond zu landen. Jeder bemerkt daran, dass die Götter tatsächlich unsterblich sind. In der Filmreihe Tribute von Panem ist die Rolle der Katniss Everdeen das Ebenbild der Artemis.

Quellen

Welche Quellen der Antike berichten über Artemis? Beispiele:

Hesiod, Theogonie >> (Abstammung von Zeus und Leto, Zwillingsschwester des Apollo)

Homer, Ilias >> 21,470-471

Xenophon, Kynegetikos 6,13; Bakchylides 11,37–42; Xenophon, Hellenika 4,2,20

Strabon 8,343

Pausanias >> 3,14,2; 3,16,9–11; 6,22,5; 7,18,8–13; 7,19,1–6; 10,38,12

Es gibt mehr antike Quellen, die über Artemis / Diana berichten.

Literatur

Erika Simon, Gerhard Bauchhenß: Artemis/Diana. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band II, Zürich/München 1984, S. 792–855

Ulrike Muss: Der Kosmos der Artemis von Ephesos. Wien 2001, ISBN 978-3-900305-36-9

Lilly Kahil: Artemis. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band II, Zürich/München 1984, S. 618–753

Marc Föcking: Artemis. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 151–163

Elif Tül Eǧilmez: Darstellungen der Artemis als Jägerin in Kleinasien. Dissertation, Mainz 1980

Theodor Schreiber: Artemis. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 558–608

Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)

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