Hesperos
Griechische Mythologie
Titan vom Abendstern
Hesperos (altgriechisch Ἕσπερος Hésperos, lateinisch Hesperus) in der griechischen Mythologie ist ein Titan.
Hesperos personifiziert den
Abendstern. Als eigenständige mythologische Figur, ist Hesperos erhalten geblieben. In diesem Beitrag wird sich später die Frage stellen, ob Abendstern und
Morgenstern >> identisch sind.
Eltern
Die Elternschaft des Hesperos wird nicht einheitlich überliefert. Ich präferiere die Variante, dass
Eos >> die Mutter des Hesperos ist und
Astraios >> der Vater.
Erzählung
Mythologisch wird Hesperos als Sternenkundiger geschildert. Im Gebirge
Atlas >> (Hochgebirge im Nordwesten von Afrika) wollte Hesperos eines Nachts die Sterne beobachten. Der Sage nach, wurde Hesperos von einem Sturm erfasst und hinweggefegt. Danach war Hesperos aus dem Sichtfeld für Sterbliche verschwunden. Obwohl Hesperos verschwunden war, wurde er als Abendstern in Ehren gehalten. Die Eltern der
Hesperiden >> werden unterschiedlich geschildert. Vom Namen her würde es zwar passen - ich halte es dennoch für unwahrscheinlich, dass Hesperos der Vater der Hesperiden ist.
Wandelstern
Jetzt taucht die eigentliche Frage auf: Sind Abendstern (Hesperos) und Morgenstern (Eosphoros / Phosphoros) identisch? Der Morgenstern hat unterschiedlichste Namen, Beispiel Lucifer in der römischen Mythologie. In Offenbarung 22,16 im Neuen Testament der Bibel outet sich Jesus als Morgenstern. Unter Jesaja 14,12 im Alten Testament der Bibel heißt es, dass der Morgenstern der Sohn der Morgenröte ist - also der Eos. Heute ist bekannt, dass Abendstern und Morgenstern identisch sind. Daher präferiere ich die Eos und den Astraios als Eltern des Hesperos. Es geht um den ewigen Kreislauf von Tod (Hesperos / Untergang / Abendstern) und Wiederauferstehung (als Morgenstern).
Darstellung
In der Kunst wird Hesperos / Phosphoros / Eosphoros als empor- oder abwärtsfliegender Knabe mit einer Fackel in der Hand dargestellt, häufig schwebend vor der
Mondgöttin Selene >>.
Quellen
Hesiod >>, Theogonie 270–274; Diodorus Siculus 4,27,2; Euripides,
Herakles >> 394
Literatur
Hans-Ulrich Keller: Kosmos Himmelsjahr 2007. Franckh-Kosmos-Verlag, 2006, S. 128
Langenscheidt, Taschenwörterbuch Altgriechisch. 11. Auflage, 2005
Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprachen. 23. Auflage, 1999
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