Sithon (griechische Mythologie)
Sohn des Poseidon und der Ossa
König von Thrakien
Sithon (altgriechisch Σίθων Síthōn) ist ein König von Thrakien in der griechischen Mythologie.
Erzählt wird, dass Sithon in Chersones residierte. Diese Gegend wird heute Halbinsel Gelibolu bezeichnet. Halbinsel Gelibolu, früher Gallipoli (griechisch Χερσόνησος της Καλλίπολης Chersonisos tis Kallipolis, türkisch Gelibolu Yarımadası), ist der moderne Name der antiken thrakischen Chersones (Χερσόνησος Θράκια Chersonesos Thrakia, griechisch für „thrakische Halbinsel“). Weiterhin gilt Sithon als Namensgeber der Landschaft Sithonia. Sithonia wird als gebirgige Landschaft beschrieben, die Bestandteil der heutigen Halbinsel Chalkidiki in Zentralmakedonien (Griechenland) ist.
Eltern
Was den Vater des Sithon betrifft, wird von
Poseidon >> berichtet. Die Mutter des Sithon wird mit dem Namen Ossa überliefert. Ossa ist eine Gottheit, die auch römisch Fama und griechisch Pheme bezeichnet wird. Als
Fama / Pheme >> verkörpert diese Gottheit den Ruhm. Mit Ossa wird das Gerücht (beispielsweise Gerüchte über den Verbleib des Odysseus in der Odyssee) personifiziert.
Erzählung
Die Sage des Sithon wird nicht von allen Quellen einheitlich überliefert. Alle Quellen nennen die
Nymphe >> Mendeis aus Mendes als Gemahlin des Sithon. Mendes (Μένδης) ist der griechische Name der altägyptischen Stadt Djedet (heute arabisch تل الربع Tall al-Rubˁ) im östlichen Nildelta. Nun heißt es, dass die Nymphe Mendeis durch Sithon die Mutter der schönen Pallene wurde. Pallene wurde wegen ihrer Schönheit von vielen Freiern begehrt.
Freiwillig wollte Sithon keinem Freier seine Tochter zur Gemahlin geben. Die Freier der Pallene mussten gegen Sithon kämpfen und ihn besiegen. Da ist sogar von Todesfällen die Rede. Zwei Könige mit den Namen Merops und Periphetes sollen im Kampf gegen Sithon ihren Tod gefunden haben. Sithon wurde älter und seine Kräfte ließen nach. Nun sollten die Freier der Pallene gegeneinander kämpfen. Da ist die Rede von einem Kampf um Pallene zwischen Klitus und Dryas. Der Sieger von diesem Kampf sollte nicht nur Pallene zur Gemahlin erhalten, sondern überdies auch das Königreich des Sithon.
"Gründliches mythologisches Lexikon" heißt es jetzt, erstellt von Benjamin Hederichs. Überliefert wird Benjamin Hederichs als deutscher Lexikon- und Lehrbuchautor. Datiert wird Benjamin Hederichs auf * 12. Dezember 1675 in Geithain; † 18. Juli 1748 in Großenhain. Was den Kampf zwischen Dryas und Klitus betrifft, wird aus diesem Lexikon zitiert: "Allein, Klitus hatte der Pallene Neigung vorzüglich gewonnen; und sie war wegen des Ausganges dieses Kampfes voller Unruhe, jedoch getrauete sie sich nicht, jemanden ihr Herz zu eröffnen. Indessen forschete ihr Hofmeister Presyntes sie doch aus, und hieß sie gutes Muthes seyn. Er bestach des Dryas Stallmeister, daß er an dessen Streitwagen keine Nägel und Bolzen vorsteckete. Die Räder desselben giengen also mitten im Gefechte ab, und Dryas fiel zur Erde, wo ihn denn Klitus leicht tödtete. Als Sithon darauf hinter die ganze Sache kam, so ließ er dem Dryas einen ansehnlichen Holzstoß errichten, und verurtheilete seine Tochter, selbst mit darauf geleget zu werden. Dieses würde auch geschehen seyn, wenn nicht ein starker Regen eingefallen und Venus ihm die Nacht erschienen wäre, welche sich der Pallene annahm und die Thracier besänftigte."
Nun gab Sithon dem Klitus seine Tochter Pallene zur Frau. Klitus wurde nach Sithon König von Thrakien. Unklar erscheint, ob Sithon oder Klitus als Vater der
Phyllis >> zu betrachten ist.
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