Kekrops I
Griechische Mythologie
Gründer (Heros) von Athen
Kekrops I (altgriechisch Κέκροψ Kékrops = deutsch -> "der Geschwänzte", lateinisch Cecrops) ist in der griechischen Mythologie der Gründer von
Athen (über die Hintergründe später mehr). Als Gründer von Athen und Stammvater vom Geschlecht der Kekropiden ist Kekrops I ein
Heros.
Beschrieben wird Kekrops I als zweiter König der Region Attika. Weiterhin gilt Kekrops I als Begründer der Dynastie der Kekropiden. Die Dynastie der Kekropiden umfasst insgesamt 15 Könige von Attika.
Eltern
Es wird erzählt, dass Kekrops I keine Eltern hatte und von der
Gaia >> geboren wurde. Gedacht wird / wurde Kekrops I als Drache-Schlange-Mensch-Mischwesen. Der erste König von Attika wird mit dem Namen
Aktaios >> überliefert. Dieser Aktaios hatte keinen eigenen Sohn als Thronfolger, jedoch eine Tochter mit dem Namen
Aglauros >> (Aglauros ist auch ein Beiname der
Athene >>, dabei geht es um den Segen des Feldbaues). Kekrops I heiratete die Tochter des Aktaios und erlangte auf diese Weise den Königsthron.
Kinder
Erzählt wird von insgesamt vier Kindern des Kekrops und der Aglauros, ein Sohn und drei Töchter. Der Sohn des Kekrops heißt
Erysichthon >>. Die Töchter heißen:
Aglauros >>Herse >>Pandrosos >> Beschrieben werden die Töchter des Kekrops als Wesen (halb-) göttlicher Natur, im Zusammenhang mit dem Dienste der Athene. Erysichthon soll noch zu Lebzeiten seines Vaters Kekrops I gestorben sein, weshalb eine Gestalt mit dem Namen
Kranaos >> als dritter König von Attika überliefert wird.
Erzählung
Erzählt wird, dass Kekrops I die Urvölker von Attika vereinte und sie in zwölf Gemeinden (Demen) aufteilte: Kekropia, Tetrapolis, Epakria, Dekelea,
Eleusis >>, Aphidna, Thorikos, Brauron, Kytheros, Sphettos, Kephisia und Phaleron. Weiterhin soll Kekrops I eine Volkszählung durchführen lassen haben. Dabei musste jeder Einwohner einen Stein mitbringen. Kekrops I ließ die Burg Kekropia (Κεκροπία) auf der
Akropolis >> erbauen. Genau deshalb gilt Kekrops I als Gründer von Athen. Die Ehe soll Kekrops I eingeführt haben. Auch soll Kekrops I Opferungen ohne Blut eingeführt haben und die Erdbestattung. Das Recht auf Eigentum und erste staatliche Einrichtungen werden ebenfalls auf die Taten des Kekrops I zurückgeführt.
Zank um Athen
Zwei olympische Gottheiten zankten sich um den Besitz von Athen, nämlich Athene und
Poseidon >> (Poseidon und Athene zanken sich in der griechischen Mythologie ständig.
Zeus >> hat dadurch sehr oft große Probleme, weil Poseidon sein Bruder ist und Athene seine Lieblingstochter). Kekrops I wurde zum Schiedsrichter bestellt und musste entscheiden, ob Poseidon oder Athene Athen als Besitz erhält. Er wertete die Nützlichkeit von Geschenken dieser beiden Gottheiten als ausschlaggebend. Poseidon stiftete das Pferd auf der Akropolis. Athene pflanzte in einem Tempel (Pandroseion) auf der Akropolis den so wichtigen Ölbaum. Kekrops I entschied, dass Athene die Besitzerin von Athen wird. Im Grunde erfolgte erst jetzt die Namensgebung der Stadt Athen durch Athene. Es heißt, dass die Region Attika nach
Atthis >> benannt wurde.
Attika (altgriechisch Ἀττική Attikē) wird als Halbinsel und historische Landschaft in Mittelgriechenland mit dem Hauptort Athen überliefert. In ihr liegt die heutige griechische Region Attika. Abschließend wird über Kekrops I berichtet, dass sich sein Grab auf der Akropolis von Athen unter der Korenhalle des Erechtheions befand (oder noch heute befindet?). Ein Heiligtum (Heroon) soll Kekrops I in der Stadt
Haliartos >> in der Landschaft Böotien gehabt haben.
Quellen
Pausanias >>, Reisen in Griechenland 1,2,6; 9,33,1
Strabon, Geographica 9,1,20
Literatur
Irmgard Kasper-Butz, Ingrid Krauskopf, Brigitte Knittlmayer: Kekrops. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VI, Zürich/München 1992, S. 1084–1091
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