Aulis
Griechische Mythologie
Eponyme Heroine
Aulis (altgriechisch Αὐλίς Aulís) ist in der griechischen Mythologie die eponyme
Heroine der antiken Hafenstadt Aulis in Mittelgriechenland.
Es heißt, dass sich Aulis nie zur eigenständigen Polis entwickelte. Beschrieben wird Aulis als wichtiger Kultort der
Artemis >>. Regiert wurde Aulis vom siebentorigen Theben, einst von
Kadmos >> als Stadt Kadmeia gegründet. Aulis befand sich demnach etwa 20 Kilometer nordöstlich von Theben, der heutigen Stadt Thiva. Berichtet wird abschließend, dass Aulis 386 vor unserer Zeitrechnung von der Stadt
Tanagra >> übernommen wurde. Einst trieb der Tyrann
Syleus >> in Aulis sein Unwesen.
Erzählung
Was den Vater der Aulis betrifft, wird der Name
Ogygos >> genannt. Berichtet wird von zwei Schwestern der Aulis, namentlich Thelxinoia und Alalkomenia. Es wird erzählt, dass Thelxinoia, Alalkomenia und Aulis gemeinsam als "Praxidikai" auf dem boiotischen Berg Tilphossion nahe der Stadt
Haliartos >> in einem Heiligtum verehrt wurden. Der griechische Reiseschriftsteller und Geograph Pausanias berichtet, dass Schwüre auf Thelxinoia, Alalkomenia und Aulis abgelegt wurden. Diese Schwüre sollen jedoch nicht leichtsinnig abgelegt worden sein.
Quellen
Dionysios von Chalkidike, Ktiseis Fragment 3 bei Photios s. v. Πραξιδίκη
Pausanias >> 9,19,6; 9,33,3
Eustathios Kommentar zur Ilias 265,8; Stephanos von
Byzanz >> s. v. Αὐλίς
Literatur
Erich Bethe: Aulis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,2, Stuttgart 1896, Sp. 2410
Hermann Steuding, Heinrich Wilhelm Stoll: Aulis. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 711
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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