Alkmaion
Griechische Mythologie
Alkmaion wurde wegen Muttermord verfolgt
Alkmaion (altgriechisch Ἀλκμαίων Alkmaíōn [Alkmaí̯ɔːn/]) ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des Sehers Amphiaraos und der
Eriphyle >>. Berichtet wird von zwei Schwestern des Alkmaion und einem Bruder. Der Bruder heißt Amphilochos. Die Schwestern des Alkmaion heißen Eurydike und
Demonassa >>.
Erzählung
Einst trommelte
Adrastos >> zum Feldzug Sieben gegen Theben. Amphiaraos wusste in seiner Eigenschaft als Seher, dass er diese Schlacht nicht überleben würde. Deshalb weigerte sich Amphiaraos zunächst, an diesem Feldzug teilzunehmen. Eriphyle (Gemahlin des Amphiaraos) wurde mit dem verfluchten Halsband der
Harmonia >> bestochen. Sie überredete ihren Gemahl Amphiaraos deshalb, am Feldzug Sieben gegen Theben teilzunehmen. Möglicherweise hatte sich Amphiaraos sogar versteckt und Eriphyle hatte dies verraten. Amphiaraos wusste natürlich immer noch, dass er unweigerlich seinen Tod finden wird. Bevor er in die Schlacht aufbrach, trug er seinem Sohn Alkmaion auf, Rache an seiner verräterischen Mutter auszuüben. Der Feldzug Sieben gegen Theben scheiterte und tatsächlich kam Amphiaraos ums Leben.
Zug der Epigonen
10 Jahre später kam es zum zweiten Feldzug gegen Theben. Dieser Feldzug wird Zug der Epigonen bezeichnet. Alkmaion wurde zum Oberhaupt der Epigonen gewählt. Die Epigonen eroberten Theben und zerschlugen bzw. vertrieben das komplette thebanische Heer. Danach wurde
Thersandros >> König von Theben. Was tat Alkmaion nach dem erfolgreichen Feldzug? Er nahm Rache an seiner Mutter Eriphyle und tötete sie! Dies konnten die
Erinnyen >> nicht dulden und sie verfolgten Alkmaion wegen Muttermord, der zu dieser Zeit noch extrem strafbar war.
Phegeus
Die Erinnyen schlugen Alkmaion mit Wahn. Im Wahn gelangte Alkmaion an den Hof des Königs
Phegeus >>. Phegeus entsühnte Alkmaion und gab ihm seine Tochter
Arsinoë >> zur Gemahlin. Nun erhielt Arsinoë das verfluchte Halsband der Harmonia.
Apollo
Trotz Entsühnung durch Phegeus, kam Alkmaion nicht zur Ruhe. Warum?
Apollo >> hatte jetzt Alkmaion im Visier. Die Landschaft Arkadien im Zentrum der
Peloponnes >> wurde von Apollo mit Unfruchtbarkeit bestraft. Auf Anweisung des Apollo musste Alkmaion nun ein Land finden, dass bei der Ermordung seiner Mutter noch nicht von der Sonne beschienen wurde. Apollo verkündete, dass Alkmaion ansonsten keine Ruhe finden würde. Apollo hatte dem Alkmaion einen Tipp gegeben, nämlich wäre dieses Land an der Mündung des
Acheloos >> zu finden.
Alkmaion machte sich dahin auf und fand an der Mündung des Acheloos neu angeschwemmtes Land. Dort siedelte sich Alkmaion an und ehelichte eine Tochter des Acheloos mit dem Namen
Kallirrhoë >>. Danach ging Alkmaion zurück in das Reich des Phegeus, um das verfluchte Halsband der Harmonia zu holen. Warum? Er wollte es der Kallirrhoë schenken. Alkmaion sagte aber etwas anderes, nämlich behauptete er, es dem Apollo in
Delphi >> zu opfern. Er sagte, dass es dabei um seine Heilung geht. In Wirklichkeit war Alkmaion bereits geheilt. Durchaus übergab man dem Alkmaion dieses verfluchte Halsband. Ein Diener des Alkmaion verriet nun jedoch den wahren Grund. Die Söhne des Phegeus (
Pronoos und Agenor >>) töteten im Anschluss Alkmaion für seine Untreue gegenüber Arsinoë. Das Grabmahl des Alkmaion soll sich in Psophis im Schatten heiliger Zypressen befunden haben. Abschließend wird von zwei Söhnen des Alkmaion berichtet, nämlich Amphoteros und
Akarnan >>.
Literatur
Hans von Geisau: Alkmaion. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 267
Otto Rossbach: Alkmaion. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 1551–1555
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