Acheloos (griechische Mythologie)
Flussgott
Acheloos (altgriechisch Ἀχελῷος Achelṓos) ist ein Flussgott in der griechischen Mythologie.
Überliefert wird Acheloos als ältester und vornehmster Flussgott. Acheloos repräsentiert den Fluss Acheloos. Der Fluss Acheloos durchfließt die Regionen Epirus,
Thessalien >> und Westgriechenland. Es handelt sich beim Fluss Acheloos um den wasserreichsten Fluss in Griechenland. Mit einer Länge von 217 Kilometern ist der Acheloos der zweitlängste Fluss Griechenlands.
Eltern
Okeanos >> ist der Vater des Acheloos und
Tethys >> die Mutter.
Geschwister
Okeanos und Tethys sind die Eltern aller Flussgötter / Flüsse der
Erde >>. Acheloos hat daher unzählige Geschwister, worunter sich viele Berühmtheiten befinden. Beispiele für sehr berühmte Flussgötter:
Eridanos >>Acheron >>Styx >>Neilos >>Thermodon >>Ladon >>Nachkommen
Mehrere Nachkommen des Acheloos werden überliefert, Beispiele: Sirenen (siehe
Sirene Parthenope >>), Nymphe
Kallirrhoë >> und Nymphe
Kastalia >>. Kastalia ist interessant, weil sie die Quellnymphe der Kastalischen Quelle ist. Dabei gelangen wir nach Delphi, wo sich das berühmte
Orakel von Delphi >> befand. Sirenen? Diese Sirenen sind nicht ganz koscher. Die sollen einen betörenden Gesang gehabt haben, mit dem sie Seeleute anlockten. Warum haben die Sirenen mit ihrem Gesang Schiffer angelockt? Sie taten dies, um sie zu töten! Klingt brutal, jedoch wird es eben so erzählt. Manche Quellen berichten, dass die
Muse Terpsichore >> die Mutter der Sirenen ist.
Erzählung
Es wird erzählt, das sich Acheloos in alle möglichen Gestalten verwandeln konnte. Diese Verwandlungssage könnte eine Anspielung auf den Fluss Acheloos sein. Es heißt nämlich, dass sich der Verlauf vom Fluss Acheloos häufig geändert hat.
HeraklesAcheloos befand sich einst in einem Konflikt mit
Herakles >>, wodurch es zum Kampf zwischen beiden Kontrahenten kam. Acheloos hatte sich in
Deianeira >> verliebt - und Herakles ebenfalls. Nun kämpften Acheloos und Herakles um Deianeira. Dabei verwandelte sich Acheloos mehrfach. Zuerst in eine Schlange und schlussendlich in einen Stier. Es half jedoch nichts, Herakles hatte den Kampf gewonnen. Als Acheloos seine Stierform angenommen hatte, brach Herakles ihm ein Horn ab.
Jetzt wollte Acheloos sein Horn zurück und musste dafür dem Herakles das Horn der Ziege
Amaltheia >> geben (diese mythische Ziege hat
Zeus >> gesäugt). Dieses Horn der Amaltheia wurde in der Folge zum berühmten
Füllhorn >>.
Kult
Erzählt wird von einem großen Kult um Acheloos. Der Kult soll derart groß gewesen sein, dass das Wort Acheloos sogar synonym für Wasser genutzt wurde. Heute heißt es, dass auch die
Etrusker >> Acheloos kultisch verehrt haben.
In der Literatur wurde Acheloos thematisiert als unglücklicher Liebhaber (siehe Beschreibung Herakles, Deianeira und Acheloos).
Quellen
Hesiod >>, Theogonie 340
Ovid >>, Metamorphosen 8,547; 9,1; 10,87; Heroides 9,137–140
Literatur
Georg Wentzel: Acheloos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 214–216
Heinrich Wilhelm Stoll: Acheloos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 6–9
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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