Agis II
Sohn des Archidamos II
König von Sparta (Eurypontide)
Agis II (altgriechisch Ἆγις Ágis) wurde im Jahr 427 vor unserer Zeitrechnung König von
Sparta >> aus dem Haus der
Eurypontiden >>. Agis II folgte seinem Vater
Archidamos II >> auf den Thron.
Regentschaft
Im Jahr 427 vor unserer Zeitrechnung fiel Agis mit seinem Landheer in
Attika >> ein. Dies geschah im Rahmen vom Peloponnesischen Krieg, der auf 431 - 404 vor unserer Zeitrechnung datiert wird. Erneut fiel Agis im Jahr 425 vor unserer Zeitrechnung in Attika ein. Diesen beiden Einfällen traten die Athener nicht militärisch entgegen. Im Jahr 419 vor unserer Zeitrechnung startete Agis einen Krieg gegen
Argos >>, diese Stadt war mit
Athen >> verbündet. Es gab während diesem Feldzug mehrere günstige Gelegenheiten für Agis, Schlachten siegreich gegen Argos zu führen. Dennoch ließ er sich zu einem ungünstigen Waffenstillstand verleiten.
Im Heer des Agis wurde dieser Waffenstillstand missbilligt und seine Soldaten verloren die Achtung gegenüber ihrem König und Heerführer. Später zog sich Agis komplett zurück und verlor auch noch die Stadt
Orchomenos >>. Im Anschluss verurteilten die Spartaner ihren König Agis aus dem Haus der Eurypontiden. Außerhalb des Schlachtfelds besaß Agis ohnehin nicht viel Macht. Agis wurde bestraft und zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Die Geldstrafe wurde bald darauf zwar wieder aufgehoben, jedoch wurden dem Agis nun auf Anweisung des Damos 10 Spartiaten als Beirat an seine Seite gestellt. Diese 10 Spartiaten begleiteten Agis fortan auf all seinen Feldzügen.
Spartiaten
Beschrieben werden die Spartiaten als spartanische Vollbürger mit einer militärischen Spezial-Ausbildung. Die Spartiaten bezeichneten sich selbst als Ὅμοιοι (Homoioi), was in etwa "die sich gleichen" heißt. Die an die Seite des Agis 10 gestellten Spartiaten waren aus Sicht der Ältesten die Garantie dafür, dass ihr König keine "weitere Schande" über Sparta bringen konnte.
Sieg über Argos
Im Herbst des Jahres 418 vor unserer Zeitrechnung feierte Agis mit seinem Heer den Sieg über Argos und dessen Verbündeten in der Schlacht von
Mantineia >>. Im Jahr 415 vor unserer Zeitrechnung musste der bis dato bedeutsame athenische Staatsmann, Redner und Feldherr Alkibiades aus Athen flüchten. Aufgenommen wurde Alkibiades von Agis. Im Jahr 413 vor unserer Zeitrechnung riet Alkibiades dem Agis, die Stadt Dekeleia in Attika zu besetzen (was auch geschah).
Durch den machthungrigen und eloquenten Athener sah sich Agis plötzlich in den Hintergrund gedrängt. Um seinen Einfluss fürchtend, setzte Agis das Gerücht in die Welt, Alkibiades habe seine Gemahlin Timaia verführt. Nun hatte Agis die Möglichkeit, dem schwer beschuldigten Alkibiades nach seinem Leben zu trachten. Alkibiades ergriff die Flucht und wurde von den
Persern >> aufgenommen. Diese Version haben die antiken Autoren, wie beispielsweise Plutarch und Thukydides, bereitwillig übernommen. Es erscheint jedoch unwahrscheinlich, dass Alkibiades so dumm war, die Ehefrau seines Gastgebers zu entehren und sich dem Vorwurf des groben Undanks auszusetzen. Es gibt einen Sohn des Agis mit dem Namen Leotychides. Agis verstieß Leotychides, weil er die Vaterschaft Alkibiades zuschrieb.
Sieg über Athen
Im Jahr 404 vor unserer Zeitrechnung fand der Peloponnesische Krieg mit einem Sieg Spartas über Athen sein Ende. Es ist unklar, ob Agis an dieser Schlacht selber teilgenommen hat. Einen Feldzug führte Agis noch, nämlich gegen
Elis >> auf der griechischen Halbinsel
Peloponnes >>. Das komplette Territorium der Landschaft / Stadt Elis ließ Agis plündern und danach zwang er die Bewohner zu einem demütigenden Frieden. Auf dem Rückweg machte Agis einen Abstecher nach
Delphi >> und im Jahr 400 vor unserer Zeitrechnung hauchte ihm der
Tod >> sein Leben aus. Aus dem Haus der Eurypontiden wurde nach Agis
Agesilaos II >> König von Sparta.
Literatur
Donald Kagan: The Fall of the Athenian Empire. Cornell University Press, Ithaca 1987, ISBN 0-8014-1935-2.
Benedikt Niese: Agis 2. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 817–819.
Karl-Wilhelm Welwei: Sparta. Aufstieg und Niedergang einer antiken Großmacht. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-94016-2.
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