Agesilaos II
Sohn des Archidamos II
König von Sparta (Eurypontide)
Agesilaos II (altgriechisch Ἀγησίλαος Agēsílaos, lateinisch Agesilaus) wurde im Jahr 399 vor unserer Zeitrechnung König von
Sparta >> aus dem Haus der
Eurypontiden >>. Die Geburt des Agesilaos II wird auf um 443 vor unserer Zeitrechnung datiert. Der Vater des Agesilaos II heißt
Archidamos II >>. Vor Agesilaos II war sein älterer Stiefbruder
Agis II >> König von Sparta aus dem Haus der Eurypontiden.
Regierung und Leben
Es ging darum, dass Agesilaos Spartas Hegemonie sowohl innerhalb des griechischen Stadtstaatensystems als auch gegenüber dem persischen Großreich festigen wollte. Deshalb übernahm er von 396 - 394 vor unserer Zeitrechnung das Feldherrenamt im Krieg gegen die
Perser >>. Was diese Kriege betrifft, so war auch Xenophon mit von der Partie. Xenophon kämpfte auf Seiten der Spartaner. Wer Xenophon war? Xenophon war ein antiker griechischer Politiker, Feldherr und Schriftsteller in den Bereichen Geschichte, Ökonomie und Philosophie mit der Datierung * zwischen 430 und 425 v. Chr. in Athen; † ca. 354 v. Chr. in Korinth. Es wird berichtet, dass Xenophon ein Schüler des Sokrates war. Xenophon hatte sich dem spartanischen Heer unter Führung des Agesilaos angeschlossen, weil er in Athen nicht mehr erwünscht war.
Sardes war die Hauptstadt des antiken Königreichs
Lydien >> in Kleinasien. Bis dorthin drang Agesilaos vor und errang vorübergehend die Loslösung der ionischen Küstenstädte in Kleinasien aus dem persischen Staatsverband. Die Perser hatten finanzierte Verbündete, diese wurden im Jahr 394 vor unserer Zeitrechnung von Agesilaos besiegt. Es handelt sich bei diesen Verbündeten um
Athen >>, Theben,
Korinth >> und weiterhin
Argos >>. Diese für Agesilaos siegreiche Schlacht fand bei
Koroneia >> statt.
Im Jahr 391 vor unserer Zeitrechnung erzwang das spartanische Heer unter Führung des Agesilaos die Auflösung der spartafeindlichen Bündnisse. Dieser Krieg wird auch Korinthischer Krieg bezeichnet - und wegen diesem Korinthischen Krieg musste Sparta seine Kräfte aus Kleinasien abziehen. Die seit 394 vor unserer Zeitrechnung andauernden innergriechischen Konflikte zwangen Agesilaos dazu, mit den Persern einen Ausgleich zu suchen. Daraus resultierte im Jahr 386 vor unserer Zeitrechnung der sogenannte Königsfrieden. Die kleinasiatischen Griechenstädte wurden wieder den Persern ausgeliefert. Sparta hatte sich militärisch komplett überfordert, lässt sich anmerken. Innergriechisch griff Agesilaos in den folgenden Jahren immer wieder militärisch ein, um die spartanische Hegemonialstellung zu verteidigen.
Neues Bündnis zwischen Athen und Theben
Im Jahr 378 vor unserer Zeitrechnung schlossen sich Theben (einst als Stadt Kadmeia von
Kadmos >> gegründet) und Athen zu einem neuen Bündnis zusammen. Dieses neue Bündnis konnte Agesilaos auch mit Feldzügen nach
Böotien >> nicht besiegen. 375 und 371 vor unserer Zeitrechnung kam es deshalb zu Friedensverhandlungen in Sparta. Im Jahr 371 vor unserer Zeitrechnung wollte Theben nicht auf seine Eroberungen in Böotien verzichten. Agesilaos schloss Theben deshalb aus dem Friedensvertrag aus. Im Anschluss zog ein spartanisches Regiment unter Führung des
Kleombrotos I >> aus dem Haus der Agiaden - ausgehend von
Phokis >> - nach Böotien und es kam zur Schlacht bei Leuktra. Datiert wird diese Schlacht auf den 5. August 371 vor unserer Zeitrechnung. Wer gewann die Schlacht bei Leuktra? Die Thebaner gewannen diese Schlacht und die Spartaner erlitten eine katastrophale Niederlage. Nach dieser Niederlage verlor Sparta die Hegemonie in Griechenland. Man sagt deshalb, dass in die Regierungszeit des Agesilaos das Ende der spartanischen Vorherrschaft in Griechenland fällt.
Mit seinem Sohn
Archidamos III >> führte Agesilaos in der Folgezeit zwar Verteidigungsmaßnahmen gegen die thebanische Allianz durch, jedoch konnte der Zerfall des Peloponnesischen Bundes weder verhindert noch revidiert werden. Einst hatte sich Sparta
Messenien >> unter den Nagel gerissen (Titel: "
Messenischer Krieg >>"). Sparta verlor seine komplette Hegemonie und scheiterte mit allen Versuchen, Messenien zurückzugewinnen. Durch die Gründung neuer Städte (Beispiel Megalopolis im Südwesten Arkadiens im Zentrum der
Peloponnes >>, siehe dazu auch
Gortys >>) wurde Sparta fortan konsequent im Zaum gehalten.
Berichtet wird von der Zweiten Schlacht bei
Mantineia >> im Jahr 362 vor unserer Zeitrechnung. Sparta war mit Athen verbündet und Theben hatte ebenso verbündete, beispielsweise waren einige Städte Arkadiens mit Theben verbündet. Gab es bei der Zweiten Schlacht von Mantineia einen eindeutigen Sieger? Eher nicht, alle Kräfte (Heere) waren komplett überfordert und es entstand eine allgemeine Kriegsmüdigkeit. Die Verluste auf Seiten der Athener und Spartaner waren größer als die auf Seiten der Thebaner und deren Verbündeten. Die Kriegskasse der Spartaner war jedenfalls komplett leer und Agesilaos konnte keinen Krieg mehr weiterführen.
Agesilaos war nun gezwungen, die spartanische Staatskasse wieder aufzufüllen. Deshalb ließ sich Agesilaos gemeinsam mit seinem Heer als Militärunternehmer für den aufständischen persischen Satrapen Ariobarzanes und 359/358 vor unserer Zeitrechnung im Rahmen eines Bündnisses mit Chabrias und dem altägyptischen Pharao Tachos für einen Feldzug gegen den persischen Herrscher Artaxerxes II. in Phönizien anwerben. Bei der Rückkehr wurde Agesilaos vom
Tod >> ins Jenseits befördert. Datiert wird der Tod des Agesilaos auf das Jahr 358 vor unserer Zeitrechnung. Es wird vermutet, dass Agesilaos auf
Kreta >> starb. Nach Agesilaos wurde sein Sohn Archidamos III König von Sparta aus dem Haus der Eurypontiden.
Literatur
Benedikt Niese: Agesilaos 4. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 796–804.
Ernst Baltrusch: Sparta. Beck, München 1998, ISBN 3-406-41883-X.
Paul Cartledge: Agesilaos and the crisis of Sparta. Duckworth, London 1987, ISBN 0-7156-2082-7.
Charles D. Hamilton: Agesilaus and the failure of Spartan hegemony. Cornell University Press, Ithaca 1991, ISBN 0-8014-2540-9.
Karl-Wilhelm Welwei: Sparta. Aufstieg und Niedergang einer antiken Großmacht. Klett-Cotta, Stuttgart 2004, ISBN 3-608-94016-2.
Graham Wylie: Agesilaos and the Battle of Sardis. In: Klio. Nr. 74, 1992, S. 118–130.
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