Agis III
Sohn des Archidamos III
König von Sparta (Eurypontide)
Agis III (altgriechisch Ἆγις Ágis) wurde im Jahr 338 vor unserer
Zeit >> König von
Sparta >> aus dem Geschlecht der
Eurypontiden >>. Den Thron erbte Agis III von seinem Vater
Archidamos III >>.
Werdegang
Der Vater des Großen Alexanders von
Makedonien >> heißt Philipp II. Die Liste der Könige von Makedonien startet mit
Karanos >>. Berichtet wird von der Schlacht bei
Chaironeia >> am 2. August 338 vor unserer Zeitrechnung. In dieser Schlacht sicherte Philipp II die Vorherrschaft der Makedonen in Griechenland. Im Herbst des Jahres 338 vor unserer Zeitrechnung initiierte Philipp II die Gründung des Korinthischen Bundes, der eine Allianz Makedoniens mit den meisten griechischen Stadtstaaten darstellte. Dem König von Makedonien (hier Philipp II) kam dabei die Rolle eines bevollmächtigten Bundesführers (Hegemon) zu. Dadurch wurde die Hegemonie Philipps II in Griechenland weiter gestärkt.
Agis III trauerte über die in der Schlacht bei Leuktra verlorene Führungsposition Spartas auf der
Peloponnes >> - und ohnehin war Sparta einst der Hegemon Griechenlands. Was die Schlacht bei Leuktra betrifft,
siehe Kleombrotos I >>. Für Sparta war das immer noch ein großer
Schmerz >>. Agis III weigerte sich, dem Korinthischen Bund beizutreten. Es war durchaus ein Hass des Agis III gegen den makedonischen Einfluss.
Im Sommer 336 vor unserer Zeitrechnung fiel Philipp II einem Anschlag zum Opfer. Im Anschluss wurde sein Sohn Alexander der Große König von Makedonien. Alexander der Große erneuerte den Korinthischen Bund unverzüglich. Sparta hielt sich auch von dem erneuerten Bund fern. Alexander der Große nahm dies hin, offiziell hieß es nämlich, dass ein Beitritt auf freiwilliger Basis beruht. Im Jahr Ende 336 / Anfang 335 vor unserer Zeitrechnung stachelte Agis III einen spartanischen Aufstand gegen Alexander den Großen an. Dieser Aufstand wurde schnell niedergeworfen.
Erneuter Aufstand
Als sich Alexander der Große auf seinem Feldzug in Vorderasien befand, wollte Agis III dessen Abwesenheit nutzen und startete einen neuen Aufstand. Agis III wollte Kontakt mit dem persischen König Dareios III aufnehmen, um eine bessere Basis für Erfolg zu schaffen. In der Schlacht bei Issos im November 333 vor unserer Zeitrechnung standen sich Dareios III und Alexander der Große erstmalig als Kontrahenten gegenüber. Kurz vorher reiste Euthykles (im Auftrag des Agis III) zu einer diplomatischen Mission zum persischen Herrscher Dareios III, an der auch Gesandte aus
Athen >> und anderen griechischen Städten teilnahmen. Die Schlacht bei Issos endete mit einem Sieg der Makedonen und alle Abgesandten fielen in die Hände Alexanders, der sie jedoch schonend behandelte. Nach längerer Zeit wurde auch Euthykles wieder freigelassen.
Persische Flotte
Ende 333 vor unserer Zeitrechnung war die persische Flotte bei der Kykladeninsel Siphnos stationiert. Agis III traf sich mit den Befehlshabern der Flotte. Die Befehlshaber hießen Pharnabazos und Autophradates. Von denen erbat sich Agis III Unterstützungsleistungen (Subsidien). Die Befehlshaber der persischen Flotte erfuhren nun vom Ausgang der Schlacht bei Issos und machten sich von dannen. Agis III erhielt von ihnen im Vorfeld noch 30 Talente Silber und 10 Trieren (rudergetriebende Kriegsschiffe). An der Südspitze der Peloponnes liegt das Kap Tainaron. Agis III beauftragte eine Gestalt mit dem Namen Hippias, die 30 Talente Silber seinem jüngeren Bruder Agesilaos dorthin zu bringen.
Agesilaos sollte sich nach dem Wunsch seines Bruders (Agis III) so schnell wie möglich nach
Kreta >> begeben, um diese Insel für Sparta zu sichern. Der spartanische König selbst verweilte noch kurz auf den
Kykladen >> und ging dann zu Autophradates nach Halikarnassos (griechische Stadt der Antike an der Südwestküste Kleinasiens). Es gab griechische Söldner, die in der Schlacht bei Issos für Dareios III gekämpft haben und entkommen konnten. Diese Söldner (über deren Anzahl strittig diskutiert wird) verstärkten das Heer des Agis III.
Im Jahr 332 vor unserer Zeitrechnung war Agis III auf der Insel Kreta. Er konnte diesen Aufenthalt nutzen und brachte viele griechische Inselstädte auf seine Seite. Alexander der Große war nun sehr wütend auf Agis III und sandte von Tyros aus eine Flotte nach Kreta, um die
Perser >> und Spartaner zu bekämpfen. Diese Flotte stand unter dem Befehl des Amphoteros (makedonischer Flottenkommandant und Bruder des makedonischen Feldherrn Krateros). Heute erscheint es unklar, wie diese Unternehmung ausging.
Antimakedonische Allianz
Im Jahr 331 vor unserer Zeitrechnung organisierte Agis III eine antimakedonische Allianz. Er brachte mehrere Staaten der Peloponnes zum Abfall von Makedonien, was Alexander der Große natürlich persönlich nahm. Antipatros (auch Antipater und Antipas) war ein makedonischer Feldherr und sicherte Alexander dem Großen einst die Thronfolge. Antipatros war im
Stress >>, weil er gerade mit einer Revolte in Thrakien (Landschaft auf der östlichen Balkanhalbinsel) zu kämpfen hatte.
Die Eleer und
Achaier >> schlossen sich der antimakedonischen Allianz des Agis III an. Ebenso kündigte Athen die Allianz mit Makedonien und unterstützte Sparta militärisch. Die bedeutsame Stadt Megalopolis in Arkadien hatte sich nicht Agis III angeschlossen und dort war man weiterhin dem Großen Alexander und dem Korinthischen Bund treu. Nun belagerte Agis III mit seinen Verbündeten die arkadische Stadt Megalopolis.
Tod des Agis III
Anfang 330 vor unserer Zeitrechnung eilte der makedonische Feldherr Antipatros mit einem gigantischen Heer (40.000 Soldaten) der bedrängten arkadischen Stadt zu Hilfe. Die totale Niederlage der antimakedonischen Alliierten war die Folge der Schlacht von Megalopolis. In der Schlacht wurde Agis III schwer verwundet und fand in der Folge seinen
Tod >>. Wer folgte Agis III auf den Thron?
Eudamidas I >> (zweitältester Sohn des Archidamos III und neben Agesilaos ebenfalls ein Bruder des Agis III) folgte auf den Thron von Sparta aus dem Haus der Eurypontiden.
Quellen / Einzelnachweise
Plutarch, Agis 3;
Pausanias, Reisen in Griechenland >> 3,10,4
Demandt: Alexander der Große. S. 524 Anm. 56
Diodor 16,63,2; 16,88,3
Es gibt unzählige Quellen mehr.
Literatur
Ernst Badian: Agis III. In: Hermes. Bd. 95, 1967, S. 170–192
Alexander Demandt: Alexander der Große. Leben und Legende. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59085-6, S. 181, 198
Siegfried Lauffer: Alexander der Große. 3. Auflage, München 1993, ISBN 3-423-04298-2, S. 33, 42, 71, 92, 100
Benedikt Niese: Agis 3. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 819
Karl-Wilhelm Welwei: Agis [3]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 1, Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-01471-1, Sp. 259
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