Kerberos
Griechische Mythologie
Höllenhund mit 3 Köpfen
Kerberos (es gibt unterschiedliche Schreibweisen, z. B. auch
Zerberos und
Cerberos) ist der berühmte
Höllenhund mit drei Köpfen in der griechischen Mythologie.
Für den Höllenhund Kerberos gibt es - wie erwähnt - einige Schreibweisen, auch Versionen mit U anstatt O. Das liegt an der Mischung altgriechisch und latein. Das Wort Kerberos: Altgriechisch Κέρβερος, latinisiert
Cerberus, deutsch auch
Zerberus –> Bedeutung: "Dämon der Grube."
Eltern
Das göttliche
Scheusal Echidna >> ist die Mutter des Kerberos und
Typhon >> der Vater.
Geschwister
Berichtet wird von einigen Geschwistern vom Höllenhund Kerberos, Beispiele:
Sphinx >>Nemeischer Löwe >>Orthos >>Hydra >>Chimaira >>Phaia >>Gestalt
Der Höllenhund Kerberos sieht grässlich aus. Grauenvolle Bellgeräusche kommen aus den drei Köpfen (die Bellgeräusche des Kerberos klingen metallisch). Aus den drei Mäulern von Kerberos fließt giftiger Speichel. Jeder kann sich gewiss vorstellen, dass ein Hund mit drei Köpfen ausgesprochen fürchterlich grässlich aussieht. Als Augenzeuge kann ich leider nicht über das Aussehen vom Höllenhund Kerberos berichten. Möglicherweise hat Kerberos einen Schwanz aus Schlangen oder sogar mehrere Schlangenschwänze. Wer dem Höllenhund Kerberos begegnet, sollte bedenken, dass nicht nur der Speichel giftig ist. Der Atem vom Höllenhund Kerberos soll aus giftigen Gasen bestehen.
Giftige PflanzenEinmal hatte
Herakles >> den Höllenhund Kerberos für kurze Zeit in die Oberwelt gezerrt. Der Speichel des Kerberos erschuf giftige Pflanzen, die jetzt auf der
Erde >> wachsen. Die todbringende Blume Eisenhut ist dem Speichel des Kerberos entsprungen und plagt jetzt als Gift die Oberwelt. In der botanischen Fachsprache wird die Blume Eisenhut Akóniton bezeichnet. Siehe auch
Herakles Charops >>, was diese Erzählung betrifft.
Aufgaben
Kerberos hat zwei Aufgaben: Lebendige dürfen nicht in den
Hades >> eindringen und Tote dürfen nicht aus der Totenwelt fliehen.
Wo befindet sich der Ein- / Ausgang der Totenwelt?Die Aufgaben vom Höllenhund Kerberos sind durchaus interessant. Tote dürfen die Totenwelt nicht verlassen und Lebendige dürfen nicht in die Totenwelt eindringen. Das große Rätsel dabei lautet: Wo genau befindet sich der Ein- bzw. Ausgang der Totenwelt? Die großen Berichterstatter der griechischen Mythologie (Hesiod, Homer, etc.) wissen es nicht! Die Beschreibungen widersprechen sich nämlich. Wo die Bestie Kerberos genau lauert, bleibt zunächst unbekannt. Tote werden es beizeiten dann in Erfahrung bringen. Es soll zweimal oder vielleicht auch dreimal gelungen sein, Kerberos zu überlisten. Neben Herakles soll auch Orpheus den Höllenhund Kerberos mittels magischer Leier überlistet haben. Orpheus wollte seine Gattin
Eurydike >> aus der Totenwelt befreien.
Quellen
Plutarch, De fluviis 16,1 nennt auch den Namen Φοβερός Phoberós, deutsch ‚der Furchtbare‘
Vergil,
Aeneis >> 6,417
Hesiod, Theogonie >> 311; 312; 771
Pindar und Horaz, Carmen 2,13,34
Bibliotheke des Apollodor >> 2,5,12
Diodor 4,26
Ovid, Metamorphosen >> 7,404–424
Apuleius, Metamorphosen 6,18–20
Aristophanes, Frösche 465–478
Vergil, Georgica 4,481–483
Hyginus, Fabulae 30
Literatur
Otto Immisch: Kerberos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 1119–1135
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
Hans Martin von Erffa: Cerberus. in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte. Bd. 3, 1952, Sp. 394–397
Raphael Baer: Das Schwören des Sokrates „beim Hunde!“ In: Xenophons Apologie des Sokrates. Hrsg. von R. Baer, Verlag Bär, Niederuzwil 2007, ISBN 978-3-9523212-3-2, S. 95–125
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