Typhon
Griechische Mythologie
Stärkstes Ungeheuer aller Zeiten
Typhon (altgriechisch Τυφῶν Typhṓn, auch Τυφωεύς Typhōeús, Τυφάων Typháōn) ist das stärkste
Ungeheuer aller Zeiten. In der griechischen Mythologie ist Typhon sogar stärker als die olympischen Götter!
Eltern
Gaia >> ist die Mutter des Typhon und
Tartaros >> der Vater. Zwei besonders mächtige Gottheiten der Schöpfung sind somit die Eltern vom Ungeheuer Typhon.
Nachkommen
Typhon hatte mit der Bestie
Echidna >> eine ergiebige sexuelle Beziehung. Zahlreiche weitere Ungeheuer erblickten auf diese Weise das Licht der Welt. Beispiele für Nachkommen von Echidna und Typhon:
Orthos >>Nemeischer Löwe >>Hydra >>Kerberos >>Chimaira >>Phaia >>Echidna und Orthos sind die Eltern der
Sphinx >>.
Gaia
Gaia tat sich bewusst mit Tartaros zusammen, um das Ungeheuer Typhon in die Welt zu setzen. Warum hat Gaia das gemacht?
Zeus >> hatte die Titanen unter Führung von
Kronos >> vom Thron der Weltherrschaft gestürzt. Die Titanen sind die Kinder von Gaia. Gaia setzte Typhon in die Welt, um sich an Zeus zu rächen. Anmerkung: Die
Giganten, Beispiel Agrios >> waren auch Teil der Rache von Gaia an Zeus. Kronos (als Weltherrscher) hatte allerdings auch nicht immer im Sinne seiner Mutter Gaia gehandelt. Zunächst half Gaia Zeus sogar dabei, die Weltherrschaft zu übernehmen (mit Tipps). Kurze Zeit später handelte aber auch er gegen den Willen der Gaia. So hatte es Gaia im Grunde immer mit Pest (Sohn Kronos) oder Cholera (Enkelsohn Zeus) zu tun. Genau betrachtet, muss auch noch
Uranos >> als Pest und / oder Cholera (der Gaia) ergänzt werden.
Mischwesen
Das Ungeheuer Typhon wird als Mischwesen beschrieben. Wie Typhon wirklich aussieht, lässt sich heute nicht vollständig nachvollziehen. Einigermaßen gesichert ist, dass das Ungeheuer Typhon fürchterlich grässlich aussieht. Wahrscheinlich hat Typhon viele Köpfe, die drachen- und schlangenartig aussehen. Riesig ist Typhon ganz sicher und deshalb wird dieses Ungeheuer auch Sturmriese bezeichnet.
Geburt
Gaia gebar Typhon in den Korykischen Grotten. Die Korykischen Grotten befinden sich in Kilikien an der Südküste der Türkei. Beschrieben wird Kilikien als eine antike Landschaft im Südosten von Kleinasien. Das Ungeheuer Typhon konnte ungestört heranwachsen und sich auf diese Weise zum stärksten Ungeheuer aller Zeiten entwickeln.
Erster Kampf gegen ZeusWie erwähnt, wollte sich Gaia an Zeus rächen. Gaia kümmerte sich deshalb darum, dass sich ihr Baby Typhon ungestört entwickeln kann. Als das Ungeheuer Typhon herangewachsen war, konnte es niemand mehr besiegen. Zeus und die olympischen Götter waren schwächer als Typhon. Als der grässliche Typhon im
olympischen Gebirge >> auftauchte, ergriffen die olympischen Götter vor lauter Angst die Flucht. Es wird überliefert, dass die olympischen Götter - inklusive Zeus - nach Ägypten geflohen sind. Dort versteckten sie sich in Gestalt von Tieren vor Typhon. Nur
Göttin Athene >> soll standgehalten haben. Athene übersäte die anderen olympischen Götter mit Spott. In welches Tier hatte sich Zeus in seiner
Panik >> vor Typhon verwandelt? Es heißt, dass sich Zeus in einen
Widder >> verwandelt hat.
Athene und die Ehre des ZeusDen Spott der Athene konnte Zeus nicht auf sich sitzen lassen. Schließlich stellte sich Zeus dem Kampf gegen Typhon. Im ersten Kampf stellte sich heraus, dass Typhon deutlich stärker als Zeus ist. Typhon umschlang Zeus mit seinen unzähligen Armen. Mit einer Sichel trennte er die Sehnen vom Leib des Zeus ab.
Merke: Zeus ist zwar unsterblich - jedoch ohne seine Sehnen konnte er sich überhaupt nicht mehr bewegen.
Die Sehnen des Zeus übergab Typhon dem Ungeheuer Delphyne. Das Ungeheuer Delphyne lebte in der Korykischen Höhle, in der Typhon das Licht der Welt erblickte. War es das jetzt mit Zeus? Zeus war nun entmachtet, sollte man meinen.
Gott Hermes >> fand den hilflosen Zeus. Hermes ersann eine List und stahl dem Ungeheuer Delphyne die Sehnen des Zeus. Nun hatte Zeus seine Sehnen wieder und konnte erneut zur Tat schreiten.
Zweiter Kampf gegen ZeusEs kam erneut zum Kampf zwischen Zeus und Typhon. Typhon bildete sich fälschlicherweise ein, im Besitz seiner vollen Kampfkraft zu sein. Im Vorfeld hatte Typhon jedoch mangelhafte Nahrung gegessen. Es handelte sich um Nahrung, die für gewöhnliche Sterbliche gedacht ist. Einfache Eintagsfrüchte, etc., die nur scheinbar zur vollen Stärke führen. In diesem zweiten Kampf, fügte Zeus dem Ungeheuer Typhon empfindliche Wunden zu. Der geschwächte Typhon musste vor Zeus fliehen. Wohin? Das Ungeheuer Typhon floh nach Sizilien. Zeus stellte Typhon nach. Schlussendlich schleuderte Zeus den
Ätna >> auf Typhon. Sizilien ist übrigens die größte Insel im Mittelmeer. Politisch gehört Sizilien zu
Italien >>. Der Ätna wird in der griechischen Mythologie als einer der
Ourea Götter >> überliefert.
Anmerkung: Manchmal heißt es, dass Zeus im zweiten Kampf gegen Typhon von
Deimos >> und weiterhin
Phobos >> unterstützt wurde.
Ätna
Heute lebt Typhon unter dem Ätna gefangen. Brodelt es dort manchmal? Das liegt daran, dass sich Typhon unter dem Ätna befindet. Klar ist, dass das Ungeheuer Typhon noch heute lebt und möglicherweise irgendwann erneut zur Gefahr für Zeus werden kann. Auftauchen könnte Typhon gemeinsam mit
Enkelados >>.
TaifunEs gibt Spekulationen, dass sich das Wort Taifun (tropischer Wirbelsturm in Südostasien) vom griechischen Ungeheuer Typhon ableitet.
Quellen
Homerischer Hymnos 3 An
Apollo >> 300-374
Apollodor, Götter- und Heldensagen 1,39–44
Literatur
O. Touchefeu-Meynier, I. Krauskopf: Typhon. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VIII, Zürich/München 1997, S. 147–152
Lutz Käppel: Typhoeus, Typhon. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 12/1, Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01482-7, Sp. 943–944
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