Priamos (griechische Mythologie)
Letzter König von Troja
Priamos wurde am Altar des Zeus von Neoptolemos enthauptet
Priamos (altgriechisch Πρίαμος Príamos, lesbisch Πέρραμος Pérramos, latinisiert Priamus, eingedeutscht Priam) ist in der griechischen Mythologie der letzte König von Troja.
War Priamos der dritte oder sechste König von Troja? Der Gründer vom eigentlichen Troja soll
Ilos >>, Sohn des
Tros >>, gewesen sein. Dieser Version nach, war Ilos der erste König von Troja.
Laomedon >> ist ein Sohn des Ilos und der Vater des Priamos. Als Mutter des Priamos wird
Rhoio >> überliefert. Laomedon wurde der zweite König von Troja und Priamos war demnach der dritte und letzte König von Troja. Erzählt wird von einem Bruder des Priamos mit dem Namen
Tithonos >>.
Erzählung
Der ursprüngliche Name des Priamos wird mit Podarkes (Ποδάρκης, = deutsch -> "der Schnellfüßige") überliefert. Es heißt, dass sich Podarkes in der Gefangenschaft des
Herakles >> befand.
Hesione >> (Tochter des Laomedon) kaufte Podarkes frei, wodurch er einen neuen Namen erhielt - nämlich Priamos. Es heißt "πρίασθαι priastha" = kaufen - und davon leitet sich Priamos ab.
Gemahlin
Die Gemahlin des Priamos heißt
Hekabe >> (vorher war Priamos mit
Arisbe >> verheiratet). Erzählt wird, dass Priamos unzählige Nebenfrauen hatte und ebenso unzählige Nachkommen. Besonders berühmte Söhne des Priamos sind
Hektor >>, Paris (siehe
Oinone >>) und weiterhin
Deiphobos >>. Die meisten Söhne und Töchter des Priamos sind im
trojanischen Krieg >> ums Leben gekommen (
Troilos >> beispielsweise wurde enthauptet). Zu betonen ist hier eine besondere Leistung des Priamos:
Mit all seinen Frauen und Nebenfrauen soll Priamos insgesamt über 50 Kinder gezeugt haben.
Kassandra >> ist eine mythologisch sehr bedeutsame Tochter des Priamos. Beispiele für Söhne des Priamos mit einer Nebenfrau sind
Telestas >> und weiterhin
Chromios >>. Sehr spannend ist auch die älteste Tochter des Priamos und der Hekabe mit dem Namen
Ilione >>. Ebenso ist
Polyxena >> sehr interessant.
Kriegsgeschehen
Als der Krieg um Troja ausbrach, war Priamos bereits sehr alt. Am Kriegsgeschehen hat Priamos daher nicht teilgenommen. Es heißt, dass Priamos als Greis das nächtliche Lager des
Achilleus >> aufgesucht hat. Priamos erbat von Achilleus die geschändete Leiche des Hektor. In dieser Situation wurde Achilleus endlich einsichtig und gab den Leichnam des Hektor frei.
Tod und der Untergang von Troja
Kommen wir zum Finale: Als Troja unterging, war Achilleus selber bereits tot. Jedoch wird ein Sohn des Achilleus mit dem Namen
Neoptolemos >> überliefert. Am Altar des
Zeus >> wurde Priamos von Neoptolemos enthauptet. Nun ging Troja unter und wurde von der Landkarte ausradiert. Es heißt, dass Neoptolemos vorher noch
Polites >> getötet hat. Mit dem Tod des Priamos endet die sensationelle Geschichte von Troja, die einst unter
Dardanos >> (Dardania in der Troas) begann.
Quelle
Homer >>, Ilias 3,184–190
Priamos in Filmen
1956: Die schöne Helena, dargestellt von Cedric Hardwicke
1985: König Priamos, dargestellt von Rodney Macann
1997: Die Abenteuer des Odysseus, dargestellt von Alan Smithie
2003: Helena von Troja, dargestellt von John Rhys-Davies
2004: Troja, dargestellt von Peter O’Toole
2018: Troja – Untergang einer Stadt, dargestellt von David Threlfall
Literatur
Margaret Miller: Priam, King of Troy. In: J. B. Carter, S. P. Morris (Hrsg.): The Ages of Homer. Austin 1995, S. 449–465
Paul Weizsäcker: Priamos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 2936–2965
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
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