Eurynome (griechische Mythologie)
Meeresnymphe
Eurynome (altgriechisch Εὐρυνόμη Eurynómē [Eu̯runómɛː] = deutsch -> "weite Spenderin") ist in der griechischen Mythologie eine
Okeanide >>.
Eltern
Eurynome ist eine Okeanide und somit eine Tochter des
Okeanos >> und der
Tethys >>.
Name
Der Name Eurynome erscheint komplizierter, als man zunächst denkt. Die Zusammensetzung ist umfangreich: Altgriechisch εὐρύς eurýs [eu̯rús] = deutsch -> "breit, weit" – verwandt mit myk.
/eu̯ru-/ als Vorsilbe bei Eigennamen und ai. urú- "weit" – und νόμη nómē [nómɛː] = deutsch -> "Weideplatz/-futter/-vieh; Aus-/Verteilung."
Erzählung
Weltberühmt ist Hera >> als Schwester und Gemahlin des Zeus >>. Im Vorfeld soll Zeus jedoch bereits andere Geliebte gehabt haben. So berichten einige Quellen, dass Eurynome eine Geliebte des Zeus war - und zwar bevor Zeus Hera ehelichte. Die meisten Quellen berichten, dass Zeus und Eurynome die Eltern der Chariten >> sind. Namentlich werden drei Grazien überliefert:
Euphrosyne >>
Aglaia >>
Thalia >>
Hephaistos
Die Sage der Eurynome erscheint besonders spannend, weil sie zusammen mit Thetis >> (Mutter des weltberühmten Achilleus >>) den von Hera ins Meer >> geworfenen Hephaistos >> pflegte und aufzog. Neun Jahre lang sollen Thetis und Eurynome den Hephaistos im Meer gehegt und gepflegt haben. In diesen neun Jahren zeigte sich Hephaistos den beiden Meeresgöttinnen gegenüber sehr dankbar und fertigte ihnen viele Werkzeuge und Geschenke.
Herrscherin über die Götter?
Jetzt wird der Mythos der Eurynome komplett verrückt. Berichtet wird nun von einem Schlangengott mit dem Namen Ophioneus (auch Ophion). Manche Quellen berichten, dass Eurynome und Ophioneus vor Rhea >> und ihrem Gemahl Kronos >> die Herrscher über die Götter waren (diese Version bringe ich soeben erstmalig in Erfahrung, sodass ich selber überrascht bin). Später sollen Ophioneus und Eurynome von den Göttern entmachtet und ins Meer geworfen worden sein.
Kult
Erzählt wird auch von einem Eurynome Kult. Diesen Kult soll es in Phigalia in Arkadien gegeben haben. Arkadien ist eine Landschaft im Zentrum der griechischen Halbinsel Peloponnes >>. Was Phigalia betrifft, zitiere ich aus Wikipedia (es geht kultisch um den Apollontempel bei Bassae):
"Nach dem Schriftsteller Pausanias wurde der Tempel zwischen 430 und 420 v. Chr. durch die Bewohner des nahe gelegenen Ortes Phigaleia zu Ehren von Apollon Epikourios gebaut, da dieser sie während der Zeit des Peloponnesischen Krieges vor der Pest bewahrt hatte. Apollon >> habe den Einwohnern eine bis heute unbekannte Heilpflanze gezeigt und daraufhin seien sie von ihrer Krankheit geheilt worden. Aus Dank erbauten sie an der Fundstelle der Pflanze den Tempel des Apollon Epikourios."
Apollon Epikourios wird mit "der heilende Apollon" übersetzt.
Es soll ein Kultbild der Eurynome aus Holz gegeben haben. Es heißt, dass sich das Heiligtum der Eurynome inmitten von Zypressenwäldern befand und schwer zugänglich war.
Fazit
Insgesamt betrachtet, sind die Berichte über die Meeresnymphe Eurynome erstaunlich und es tauchen Aspekte auf, die ich vor diesen Recherchen nicht kannte.
Quellen
Hesiod >>, Theogonie 358; 907–908
Bibliotheke des Apollodor >> 1,8; 1,13; 3,156
Homer >>, Ilias 18,39–49
Pausanias >> 8,41,4–6
Literatur
Paul Dräger: Eurynome. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 4, Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01474-6, Sp. 301
Gratia Berger-Doerr: Eurynome. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band IV, Zürich/München 1988, S. 107–108
Ulrich Hoefer: Eurynome. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VI,1, Stuttgart 1907, Sp. 1339
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