Glaukos (griechische Mythologie)
Sohn des Minos
Erstickte in einem Gefäß Honig und wurde wiederbelebt
Glaukos (altgriechisch Γλαῦκος Glaúkos = deutsch -> "blauglänzend, leuchtend") ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des
Minos >>.
Minos (Vater des Minos ist
Zeus >>, die sagenhafte
Europa >> ist Mutter des Minos) war ein König von
Kreta >>. Die Mutter des Glaukos heißt
Pasiphae >> (Tochter der
Perse >> und des
Helios >>).
Geschwister
Gemäß Sage hatte Glaukos sieben Geschwister:
Xenodike >>Androgeos >>Ariadne >>
Deukalion >>Akakallis >>Katreus >>Phaidra >>Erzählung
Glaukos fiel in ein großes Gefäß Honig und erstickte darin (dies könnte während eines Ballspiels passiert sein, oder Glaukos wollte eine Maus fangen). Minos bemerkte plötzlich, dass sein Sohn Glaukos nicht mehr auftaucht und ließ nach ihm suchen. Niemand konnte Glaukos finden, sodass er ein Orakel (das berühmteste Orakel ist das
Orakel von Delphi >>) um Weissagung bat. Wer nun antwortete, ist unklar. Es könnte
Apollo >> gewesen sein, möglicherweise antworteten stattdessen die
Kureten >>. Die Antwort vom Orakel war kryptisch: "Ein Wunderwesen sei geboren; wer ein Gleichnis dafür erkenne, finde auch das Kind." Nun war in den Herden des Minos ein Kalb zur Welt gekommen, das seine Farbe im Tagesverlauf von weiß über rot nach schwarz änderte.
Seher Polyidos
Der Seher Polyidos (manche Quellen berichten stattdessen von
Asklepios >>), der nach Kreta kam – verglich die Kuh mit den Früchten des Brombeerstrauches oder denen des Maulbeerbaumes. Deshalb erhielt er den Auftrag, Glaukos zu suchen. Polyidos (oder Asklepios) beobachtete eine
Eule >>, die am Eingang vom Vorratskeller (Weinkeller)
Bienen >> vertrieb. Daraufhin ging er in den Vorratskeller, fand das tote Kind Glaukos und brachte es zu Minos.
Wiederbelebung
Vorab: Es ist keine Seltenheit, dass Tote zum Leben wiedererweckt werden. Diesbezüglich zitiere ich:
"Nach dem Johannesevangelium (Joh 11,1–45 EU) sind Lazarus und seine Schwestern Martha und Maria besondere Freunde Jesu. Nachdem dieser in Abwesenheit von der Krankheit des Lazarus erfährt, bleibt er noch zwei Tage im Norden Israels in der Nähe des Sees Genezareth und reist dann nach Bethanien, das in der Nähe Jerusalems liegt (Joh 11,18 EU). Lazarus ist in der Zwischenzeit gestorben und bei der Ankunft Jesu bereits seit vier Tagen in einer Höhle beigesetzt. Jesus lässt den Stein vom Grab wegwälzen. Auf den Zuruf Jesu „Lazarus, komm heraus!“ verlässt dieser – noch mit den Grabtüchern umwickelt – lebendig das Grab (Joh 11,41–44 EU)."
Was bedeutet dieses EU im Zitat? Dabei handelt es sich um die Einheitsübersetzung der Bibel gemäß
bibleserver.com >>.
Nachdem der Seher das tote Kind Glaukos dem Minos übergeben hatte, wurde es für Polyidos kritisch. Minos ließ den Seher mit dem toten Glaukos in eine Grabkammer einsperren und forderte von ihm, dass er Glaukos zum Leben wiedererweckt. Nur wie?
Guter Rat ist teuer
Polyidos beobachtete eine Schlange, die sich dem toten Leichnam des Glaukos näherte. Polyidos erschlug diese Schlange mit einem Stab. Es kam eine zweite Schlange - und die sah die tote Schlange. Diese Schlange verschwand und kam bald darauf wieder - und zwar mit einem Kraut im Maul. Dieses Kraut legte die Schlange auf die tote Schlange, woraufhin die tote Schlange wieder lebendig wurde. Dasselbe Kraut legte Polyidos nun auf den Leichnam des Glaukos - und das Wunder geschah: Der tote Glaukos erweckte zum Leben!
Minos war natürlich sehr glücklich darüber, dass sein Sohn Glaukos wieder lebt. Konnte Polyidos jetzt nach
Argos >> heimkehren? Anmerkung: Polyidos stammte aus Argos, dabei ist Argos eine Stadt im Nordosten der
Peloponnes >>. Minos verlangte von Polyidos, dass er Glaukos seine Kunst der Wiederbelebung lehrt. Dies durfte Polyidos jedoch nicht, weshalb er sich einer List bediente:
Polyidos gehorchte, bat aber beim Abschied den Knaben Glaukos, ihm in den Mund zu spucken. Dieser tat es und gab so - ohne es zu ahnen - seine Weisheit wieder an den Seher zurück.
Quellen
Bibliotheke des Apollodor >> 3,7; 3,17; 3,20; 3,121
Hyginus Mythographus, De astronomia; Fabulae 49; 136; 251
Ovid >>, Fasti 6,733
Literatur
Rudolph Gaedechens: Glaukos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 1686–1688
Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie >> (Wilhelm Heinrich Roscher)
Griechische Mythologie: Bücher / Literatur >>Die griechischen Götter besuchen >>