Alkestis (griechische Mythologie)
Gemahlin des Admetos
Grenzenlose Gattenliebe wird thematisiert
Alkestis (altgriechisch Ἄλκηστις Álkēstis; auch Alkeste) ist in der griechischen Mythologie eine Tochter des
Pelias >> und der
Anaxibia >>.
Was die Mutter der Alkestis betrifft, nennen manche Quellen abweichend den Namen Phylomache.
Geschwister
Die Sage berichtet von mehreren Geschwistern der Alkestis:
Akastos >>, Peisidike,
Pelopeia >> und überdies
Hippothoe >>.
Gemahl
Der berühmte
Admetos >> gilt als Gemahl der Alkestis.
Kinder
Es werden zwei Kinder der Alkestis überliefert:
Eumelos >> und Perimele. Eumelos wurde nach Admetos König der Stadt Pherai, die einst von
Pheres >> gegründet wurde.
Erzählung
Es wird berichtet, dass Alkestis die schönste Tochter des Pelias war. Viele Freier hielten um die Hand der Alkestis an. Pelias wollte seine Tochter Alkestis jedoch nicht herausgeben und stellte an alle Freier eine unlösbare Aufgabe. Nur derjenige Freier sollte Alkestis zur Frau bekommen, dem es gelingt, einen Löwen und einen Eber vor den Hochzeitswagen zu spannen.
Admetos
Admetos war bis über beide Ohren in Alkestis verliebt - und umgekehrt war es auch so. Berühmt ist Alkestis für ihre grenzenlose, aufopfernde Gattenliebe. Zunächst musste Admetos jedoch die für Menschen unlösbare Aufgabe des Pelias lösen.
Apollo >> half Admetos, die Aufgabe zu lösen. Auf diese Weise konnte Admetos Alkestis ehelichen. Apollo war dem Admetos dankbar, weil er ihn gastfreundlich aufgenommen hatte. Apollo war von
Zeus >> auf die Erde strafversetzt worden.
Grenzenlose GattenliebeAdmetos versäumte es, vor der
Hochzeit >> mit Alkestis der
Artemis >> ein Opfer darzubringen. Dies führte dazu, dass sich Artemis extrem gekränkt fühlte und Schlangen in das Hochzeitsgemach des Admetos und der Alkestis sandte. Das war deutlich: Artemis hatte die Todesstrafe über Admetos verhängt. Apollo - inzwischen ein echter Freund des Admetos - verhandelte diesbezüglich mit den
Moiren >>. Die Schicksalsgöttinnen korrigierten daraufhin das Todesurteil der Artemis.
Die Moiren taten kund: Admetos werde leben, wenn jemand an seiner Stelle in den Tod ginge. Jetzt zeigt sich die grenzenlose, aufopfernde Gattenliebe der Alkestis: Niemand war bereit, sich für König Admetos zu opfern. Daher opferte sich Alkestis für ihren Gatten.
Herakles
Admetos befand sich in sehr tiefer Trauer um seine Gemahlin Alkestis. Nun weilte
Herakles >> als Gast bei Admetos. Neben Apollo hatte auch Herakles die Gastfreundschaft des Admetos erfahren und war dafür dankbar. Aus Dank bot Herakles dem Admetos an, Alkestis wieder in das Reich der Lebendigen zu holen. Wie sollte dies nur gelingen? Der Heros wandte eine List an! Er versteckte sich neben dem Grab der Alkestis. Als
Thanatos >> kam, um Alkestis zu holen, geschah folgendes: Herakles forderte Thanatos zum Ringkampf und bezwang ihn! Thanatos ergriff die Flucht und Herakles brachte Alkestis zurück in das Reich der Lebendigen.
Körperlich war Alkestis vollständig heil, jedoch erlitt sie seelische Schäden. Alkestis soll nach dieser Aktion mehr und mehr der Welt entrückt sein.
Literatur
Georg Wentzel, Jakob Escher-Bürkli: Alkestis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 1513
Peter von Möllendorff: Alkestis und Admetos. In: Maria Moog-Grünewald (Hrsg.): Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008, ISBN 978-3-476-02032-1, S. 53–61
Beatrix Borchard, Claudia Maurer Zenck (Hrsg.): Alkestis. Opfertod und Wiederkehr. Interpretationen (= Hamburger Jahrbuch für Musikwissenschaft. Band 23). Lang, Frankfurt am Main u. a. 2007, ISBN 978-3-631-56183-6
Tragödien / Dramen
Phrynichos (5./6. Jh. v. Chr.): Alkestis
Euripides (480–406 v. Chr.): Alkestis, 438 v. Chr.
Mathilde Wesendonck (1828–1902): Alkestis, 1881
Hugo von Hofmannsthal (1874–1929): Alkestis, 1911
Thornton Wilder (1897–1975): Die Alkestiade, 1955
Franz Fühmann (1922–1984): Alkestis (Libretto), 1989
Ted Hughes (1930–1998): Alcestis
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